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Pressemitteilung

Sorge um niedrige Wasserstände im Saarland

ÖDP fordert Niedrigwasser-Aktionsplan

(Saarbrücken 12.08.2020) In dieser Woche werden an einzelnen saarländischen Gewässern besorgniserregende Niedrigwasserstände erreicht. Umweltminister Reinhold Jost wies noch vergangene Woche darauf hin, dass die Entnahme von Wasser aus Bächen und Flüssen für die private Bewässerung eingeschränkt werden soll. Der Wasserhaushalt gerät nach den trockenen Jahren 2018 und 2019 nun aus den Fugen.

Die geringe Wasserversorgung ist auch und vor allem erkennbar an Bäumen, die vorzeitig ihr Laub vertrocknet abwerfen. Bachläufe sind vollständig trocken, einige Bäche verlagern dieser Tage ihre Quelle an die Kläranlage.

Ökologisch ist das Thema Niedrigwasser von herausragender Bedeutung. So hängt die Lebensgrundlage der Fische, Krebse und Kleinstlebewesen in unseren Gewässern in extremer Weise vom Wasserstand ab.

Angesichts der Klimaprognosen für das Saarland ist für die Zukunft verstärkt mit sommerlicher Trockenheit zu rechnen. Daher ist das Thema Niedrigwasser keine Saisonaufgabe sondern gehört als Daueraufgabe auf die Tagesordnung. Erforderlich sind viel weitgehendere Maßnahmen zur Klimaanpassung als das Verbot des Wasserschöpfens.

Die ÖDP fordert daher dringend einen Niedrigwasseraktionsplan für das Saarland. Ein solcher landesweiter Niedrigwasseraktionsplan soll dazu beitragen, extreme Niedrigwasserphasen und die damit zusammenhängenden negativen Auswirkungen auf die aquatischen Lebensgemeinschaften zu verringern. Ein Niedrigwasseraktionsplan sollte neben einer unbedingt erforderlichen Sensibilisierung der Öffentlichkeit unter anderem folgende Elemente beinhalten:

  • Weitgehende Förderung der Regenwasserentflechtung der Abwassersysteme, sowohl in Siedlungen als auch in der freien Landschaft
  • Förderung der Entwicklung von kommunalen Regenwassernutzungskonzepten (Bewässerung, Löschwasser, etc.)
  • Schaffung von Versickerungsmöglichkeiten in Siedlungsräumen. Minimierung der Bodenerosion auf Ackerflächen auf das Niveau der Bodenbildungsrate.
  • Verringerung des Fremdwasseranteils in den Kläranlagen, auch unter Einbeziehung der Verringerung der "Hausdrainagen".
  • Schaffung von Kleinstrückhalten in der Landschaft und den Siedlungsräumen mit Versickerung.
  • Verstärkte unabhängige Kontrolle der Abwassereinleitungen in Niedrigwasserphasen.
  • Vermeidung von unerlaubten Wasserentnahmen aus den Gewässern (z. B. Gewässerschauen in Niedrigwasserphasen)
  • Schaffung geeigneter Vorwarn- und Informationssysteme für Verwaltung und Gesellschaft
  • Förderung des Erfahrungs- und Informationsaustauschs auf Landes-, Bundes- und grenzüberschreitend-internationaler Ebene der Landes- und Kommunalverwaltung.

Das Thema Niedrigwasser ist nur ein Beispiel für viele Probleme, die uns durch den Klimawandel erwarten. Die ÖDP wird nicht müde, auf eine Verlangsamung der Klimaeinwirkung hinzuweisen. Gleichzeitig wollen die Öko-Demokraten konkrete Maßnahmen erarbeiten, die uns auf die bereits absehbaren Folgen des Klimawandels vorbereiten.

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