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Pressemitteilung

ÖDP gegen Flächenfraß für den Ausbau der Uni

Ja zur Universität - aber nicht zulasten von Wald und Wiese

(Saarbrücken 29.09.2019) Die ÖDP Saar warnt vor einem ungebremsten Flächenfraß für den Ausbau der Universität des Saarlandes und betrachtet die Pläne der Landesregierung als kurzsichtig und nicht nachhaltig. Rund um die Universität sollen demnach für neue Ansiedlungen viele natürliche Flächen geopfert werden.

Zwar habe das Saarland eine Nachhaltigkeitsstrategie, mit der sich die Landesregierung zur Einhaltung einer nachhaltigen Entwicklung im Rahmen der Vereinten Nationen verpflichtet (Sustainable Development Goals); sobald es jedoch um Neubauten gehe, sei die Politik zu schnell dabei, wenn es um die Versiegelung neuer Flächen geht. Dabei verkenne die Landesregierung, wie wichtig jeder einzelne Zentimeter Boden für die Biodiversität und den Klimaschutz ist.

Die Universität des Saarlandes ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, was zu zahlreichen Baumaßnahmen insbesondere zu Lasten von Waldfläche geführt hat. Allein der altbekannte Stuhlsatzenhausweg hat sich in den letzten zehn Jahren von einem Waldweg in eine „Avenue der Wissenschaft“ verwandelt. Grundsätzlich begrüßt die ÖDP Saar den Erfolg unserer Universität als wichtiger Impulsgeber. Zugleich ist die Hochschule Magnet für gut ausgebildete junge Menschen und Familien. Allerdings bedeutet der damit verbundene Bauboom eine starke Belastung für unseren ohnehin fragilen Wald, der einer umfassenden Oberflächenversiegelung weichen muss.

Die ÖDP Saar plädiert daher für ein grundsätzliches Umdenken beim Ausbau öffentlicher Institutionen. Die Saar-Ökologen wollen weg vom rasanten Neubau direkt am Uni-Campus und hinein eine studiengerechte Dezentralisierung unter Nutzung bestehender Bausubstanz. Die umliegenden Städte und Gemeinden, von Sankt Ingbert, Dudweiler und Sulzbach bis hin zu Burbach, das Gebiet um den Zoo und Neunkirchen bieten ausreichend Industrie- und Baubrachen, die dringend nach einer neuen Verwertung suchen. Im Stadtgebiet, aber auch entlang der Bahnlinien ist die Verkehrsanbindung gut, wobei das Semesterticket freie Fahrt garantiert. Dies hätte einen positiven Effekt auf die Entspannung am Mietmarkt rund um die Universität und würde zur „Verjüngung“ auch anderer Stadtteile beitragen.

Die Saar-Ökologen verweisen darauf, dass viele Bundesländer diese Möglichkeit erkannt hättten und ihre Universitäten dezentralisieren, um die Ballungszentren zu entlasten und um der Abwanderung oder Überalterung gezielt entgegen zu steuern. Die Universitätsstadt Homburg zeige darüber hinaus, dass auch im Saarland eine Dezentralisierung durchaus erfolgreich dazu führe, dass das Saarland als Ganzes von der Universität profitiere. Das beste Beispiel für die Nutzung einer ehemaligen Industriebrache biete unser Nachbar Luxemburg: Dort wurde im Jahre 2015 sogar das Zentrum der Universität auf das Konversionsgelände der ehemaligen Hütte und Mine von Esch-Belval verlegt.

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