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Pressemitteilung

Augen auf beim Böllerkauf!

Saar-Ökologen fordern Umdenken bei der Gestaltung des Silvesterabends

(Saarbrücken 10.12.2019) Die ÖDP Saar fordert im öffentlichen Bewusstsein ein Umdenken bei der Gestaltung des Silvesterabends. Die Tradition des Silvesterfeuerwerks wird angesichts der dadurch verursachten Schäden für Mensch, Tier und Umwelt von immer mehr Menschen abgelehnt. Zehntausende Menschen, alleine in Deutschland, erleiden durch Feuerwerkskörper schwere Verbrennungen, sowie Verletzungen des Innenohrs und der Augen. Feuerwehren, Polizei und Kliniken haben in der Silvesternacht Hochkonjunktur. Besonders schlimm sind die Unfälle an Silvester mit Todesfolge, oftmals verursacht durch die Zündung nicht zugelassener Böller.

Für die Tiere ist die Silvesternacht der blanke Horror. Ängstliche Haustiere aber auch sogenannte Nutztiere können durch den Lärm sterben und besonders Wildtiere, wie z.B. tausende Wildvögel finden in dieser Nacht durch Erschöpfung und Überlastung den Tod. Igel erschrecken sich angesichts der Böllerei im Schlaf zu Tode.

Auch Sachbeschädigungen sind in der Silvesternacht keine Seltenheit. Solarmodule oder Satelitenanlagen können durch Raketen in Mitleidenschaft gezogen werden. Im schlimmsten Fall werden Häuser, Garagen, Schuppen oder Autos durch Feuerwerkskörper beschädigt oder sogar in Brand gesetzt.
Im Ausland, vor allem China, werden pyrotechnische Produkte unter menschenverachtenden Umständen produziert, oftmals von Kinderhänden. Die Verwendung von umweltgefährdenden Folgeprodukten wie Quecksilberchlorid, Zinnober und vor allem Cadmiumpulver verursacht in den Herstellungsgebieten eine katastrophale Umweltverschmutzung.

Gravierend sind auch die Umweltschäden, die allein hierzulande durch das Silvesterfeuerwerk verursacht werden. Der in dieser Nacht freigesetzte Feinstaub beträgt zwischen 15 und 17 % der jährlich durch den Straßenverkehr freigesetzten Menge. Laut Umweltbundesamt werden ca. 5.000 Tonnen Feinstaub allein in dieser Nacht freigesetzt.

Viel Plastikmüll wird in dieser Nacht produziert. Raketenspitzen, alle aus Plastik, findet man in den entlegensten Ecken, wo kein Müllfahrzeug hinkommt und dort werden diese Teile zu einer Gefahr für die Umwelt, da Plastik sehr lange braucht bis es sich zersetzt. Tiere verwechseln es oftmals mit Futter und können zerborstene Teile aufnehmen.

Auch der Schwarzpulverschmauch und die giftigen Metallsalze, die an den übriggebliebenen Raketenteilen kleben, gelangen in einer regnerischen Silvesternacht in die Kanalisation und auch ins Grundwasser - ähnlich wie bei weggeworfenen Zigarettenkippen.

Die ÖDP-Saar sieht angesichts dieser Umstände die Benutzung von Feuerwerkskörpern im privaten als auch im öffentlichen Bereich sehr problematisch.

Ein freiwilliger Verzicht stünde vor einem Verbot, deshalb sollte sich jeder überlegen, ob er in dieser Nacht nicht auf umweltfreundliche Traditionen zurückgreifen sollte.

Zudem spart man Geld, wenn man auf das Silvesterfeuerwerk verzichtet.

Weniger ist – auch hier – mehr!

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