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Earth Hour: 60 Minuten Dunkelheit als Signal für Klima- und Umweltschutz

Am 25. März 2023 um 20:30 Uhr begann die EarthHour! 60 Minuten Dunkelheit sollen ein deutliches Signal für ambitionierten Schutz von Klima und Umwelt senden.

Seit 2007 beteiligen sich Millionen von Menschen, aber auch Unternehmen, Städte und Wahrzeichen wie der Eifelturm an der symbolischen Aktion, die der WWF ins Leben gerufen hat.

Nach einem Jahr gezeichnet von Dürre und weiteren extremen Wetterereignissen, einer Energiekrise durch fossile Abhängigkeit und politischem Fokus auf dem russischen Angriffskrieg ist es umso wichtiger, auf die desaströse Klima- und Biodiversitätskrise aufmerksam zu machen.

In diesem Jahr fordern die Initiatoren der EarthHour ein starkes Renaturierungsgesetz für die EU. Dieses Gesetz wird aktuell verhandelt und zielt darauf ab, europäische Ökosysteme wieder aufzubauen.

 

MdEP Manuela Ripa zum Abschluss der UN- Weltnaturkonferenz COP 15 in Montreal

Ripa: „Kein Habitat darf verloren gehen!“

(Brüssel/20.12.2022) Am Montag ist die UN-Weltnaturkonferenz in Montreal mit der Verabschiedung einer Abschlusserklärung zu Ende gegangen. Darin wurden wichtige Maßnahmen zum Artenschutz beschlossen. So sollen etwa bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden. Um das zu erreichen, wollen die Länder im Norden den Ländern des globalen Südens bis 2025 rund 20 Milliarden Dollar zahlen. 80 Prozent der globalen Biodiversität konzentrieren sich in den Ländern des Tropengürtels.

Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), ist erfreut, dass ein Scheitern der Konferenz, die eine Weile im Raum stand, vermieden werden konnte: „Wir erleben derzeit eine beispiellose Biodiversitätskrise. Eine Million Arten drohen, in den kommenden Jahren von unserem Planeten zu verschwinden. Das ist jede achte Art! Schon jetzt gehen laut wissenschaftlichen Erkenntnissen täglich 150 Arten für immer verloren. Wenn wir die Welt noch retten wollen, dann ist jetzt die Zeit zum Handeln gekommen! Der Naturschutz ist auf die gleiche Stufe zu stellen wie der Klimaschutz- beides ist gleichermaßen für die Menschheit überlebensnotwendig! Mit der Vereinbarung von Montreal ist wenigstens ein Grundstein dafür gelegt.“

Allerdings kritisiert die Europaabgeordnete die gesetzten Ziele als nicht ausreichend. Konkrete Vereinbarungen zur Umsetzung der Maßnahmen fehlen ebenso wie messbare Ziele. Dazu Manuela Ripa: „In der Abschlusserklärung finden sich einige gute Aspekte, aber das ist bei weitem noch kein Durchbruch beim Kampf gegen den Biodiversitätsverlust. Viele Ziele befinden sich zu weit in der Zukunft, und die Möglichkeiten, die Umsetzung der Ziele zu überprüfen, sind nicht genau genug definiert. Auch sind die finanziellen Hilfen für die Länder des globalen Südens nicht ausreichend, da ambitionierte Schutzziele die Menschen dort stärker einschränken als im reichen Norden. Um unsere Lebensgrundlage zu erhalten, darf jedoch kein Habitat verloren gehen“

Für die ÖDP-Politikerin ist auch klar, dass die EU und insbesondere Deutschland nicht mit erhobenem Zeigefinger agieren können, da sie selber ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. „Die Europäische Umweltagentur warnt in ihrer aktuellen Bewertung, dass viele Ökosysteme in der EU durch Verschmutzung, Zersiedlung und industrielle Landwirtschaft mit dem massiven Einsatz von Pestiziden  in einem sehr schlechten Zustand sind und die biologische Vielfalt dramatisch abnimmt. Die EU ist also in puncto Schutz der Biodiversität kein Vorbild.“

Manuela Ripa moniert auch die mangelnden deutschen Bemühungen zum Erhalt der Artenvielfalt. „Alle Berichte zum Zustand der Natur in Deutschland zeichnen ein düsteres Bild. Die Bundesregierung ist mit ihrer schon 2007 beschlossenen Strategie für mehr Biodiversität krachend gescheitert, denn kein einziges der selbst gesteckten Ziele wurde erreicht. Mehr als die Hälfte aller Brutvogelarten in Deutschland ist gefährdet, und ähnlich schlecht geht es Libellen, Reptilien und Amphibien. Jeder fünfte Grundwasserkörper ist mit Nitraten verseucht, und weniger als zehn Prozent der Seen und Flüsse in Deutschland sind in einem guten ökologischen Zustand. Für die Biodiversität wichtige Lebensräume wie Binnengewässer, Moore oder Küstengebiete sind zunehmend belastet und durch Zersiedlung und Industrialisierung bedroht. Die EU und Deutschland müssen ihre Bemühungen zum Natur- und Artenschutz deutlich nachbessern- sie können sich nicht auf den Ergebnissen von Montreal ausruhen.“

Dabei sei die Bevölkerung heute schon viel weiter als die vielfach von Lobbyinteressen geleitete Politik, so die Europaabgeordnete: „Mir macht das erfolgreiche Volksbegehren ‚Artenvielfalt – Rettet die Bienen!‘ der bayerischen ÖDP Mut. Denn dass dermaßen viele Menschen in den Rathäusern für den Schutz und den Erhalt der Biodiversität unterschreiben, zeigt, dass die Bevölkerung endlich deutliche Schritte hin zu mehr Artenschutz von der Politik erwartet. Wir als ÖDP werden weiter für diese Ziele kämpfen“, so Manuela Ripa abschließend.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zur Einigung über das EU-Klimaschutzpaket

Ripa: „Die Einigung wird die EU-Klimaschutzpolitik neu ausrichten- mit einem verschärften und ausgeweiteten Emissionshandel und der Einführung eines CO2-Grenzausgleichsmechanismus werden weltweit neue Maßstäbe gesetzt“

(Brüssel/19.12.2022) Am Sonntagmorgen erzielten das Europäische Parlament, der Rat und Europäische Kommission eine Einigung über die Überarbeitung des Europäischen Emissionshandelssystems (Emissions Trading System/ETS), der auf die Bereiche Verkehr und Gebäude ausgeweitet wird, sowie über die Einführung eines neuen Klima-Sozialfonds. Auch wurden noch offene Punkte des CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) finalisiert. Das Verhandlungsergebnis sendet ein klares Signal an die Industrie, ihre Emissionen zu reduzieren.

Manuela Ripa, Abgeordnete des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), zeigt sich über den Verhandlungsausgang erfreut: „Die Vereinbarung zum Emissionshandel wird von vielen als „historisch“ bezeichnet. Man kann das Glas immer halb leer oder halb voll sehen - als direkt an den Verhandlungen Beteiligte sehe ich das Ergebnis positiv. Wir haben es innerhalb von drei Jahren geschafft, die gesetzliche Grundlage für das große Ziel zu legen, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Die hierfür nötige Verminderung der CO2 Emissionen um mehr als 55 Prozent braucht unbedingt eine Abschaffung der freien Emissionszertifikate, die den Emissionshandel bisher zahnlos gemacht haben. Endlich haben wir ein klimapolitisches Instrument, um der kostenlosen Umweltverschmutzung ein Ende zu setzen. Die Industrie, die die Umwelt verschmutzt, wird zur Kasse gebeten und die Industrie, die auf dem Weg zur ökologischen Transformation ist, wird unterstützt. Mit der Einigung wird die Verteilung kostenloser CO2-Zertifikate bis 2030 um die Hälfte gekürzt und bis 2034 in zentralen Sektoren ganz eingestellt. Durch die Unterstützung der sich modernisierenden Industrien sichern wir Industriearbeitsplätze in Europa und legen den Baustein für eine nachhaltige Produktion in der EU. Obwohl das Auslaufen der freien Emissionszertifikate erstmal nicht für alle Sektoren gilt, ist die Einigung dennoch ein guter erster Schritt hin zur Energie- und Klimawende und zu einer dekarbonisierten Industrie. Hierauf können wir aufbauen und auch in Zukunft   weiter für einen mutigen und sozial gerechten Klimaschutz kämpfen."

Der Kompromiss sieht auch die Einführung eines zweiten Emissionshandelssystems (ETS2) für Gebäude und Verkehr ab 2027 vor. Parallel dazu wird ein neuer Klima-Sozialfonds geschaffen, der in Höhe von 86,7 Milliarden Euro ab 2026 für Strukturinvestitionen und zur Senkung der Energierechnungen von Haushalten eingesetzt werden wird, da die Miteinbeziehung des Verkehr- und Gebäudebereichs eine besondere Belastung für die sozial schwachen Haushalte mit sich bringen wird. Leider haben die EU-Mitgliedsstaaten in den Verhandlungen durchsetzen können, den im ursprünglichen Kommissionsvorschlag vorgesehenen Umfang des Klima-Sozialfonds deutlich zu reduzieren. „Gesetzliche Verschärfungen müssen auch sozial abgefedert werden. Eben das wurde mit der Schaffung eines Klima-Sozialfonds versucht. Es liegt nun an den Mitgliedsstaaten, die Mittel für diesen Fonds weiter aufzustocken“, so die ÖDP-Politikerin.

Der CO2-Grensausgleichsmechanismus, den Ripa als Schattenberichterstatterin für ihre Fraktion Greens/EFA mit der Kommission und dem Rat die letzten Monate verhandelte und für welchen vergangene Woche eine Einigung erzielt worden ist, soll ab 2026 schrittweise eingeführt werden. Auf Einfuhren von Eisen und Stahl, Elektrizität, Düngemitteln, Zement und Wasserstoff wird eine Kohlenstoffsteuer erhoben, die sich nach den in diesen Produkten enthaltenen Emissionen richtet und gleiche Wettbewerbsbedingungen für die EU-Industrie schafft. „Die Industrie muss sich auf ein Ende der kostenlosen Verschmutzungszertifikate einstellen. Im Gegenzug wird sie durch eine Grenzausgleichssteuer für CO2, dem CO2-Grenzausgeichsmechanismus (CBAM), vor der Billigkonkurrenz aus dem Ausland geschützt. Das sind harte aber zielführende Einschnitte, denn sie ermöglichen eine Ökologisierung des gesamten Weltmarkts. Externe Kosten werden für alle Einfuhren nach Europa internalisiert. Es hat mich besonders gefreut, ökologische Politik als Verhandlungsführer meiner Fraktion direkt einbringen zu können. Mit dem Verhandlungsergebnis zum EU-ETS ist der letzte Baustein zur erfolgreichen Umsetzung von CBAM endlich gesetzt“, kommentiert Ripa.

Uns Europäern stehen jetzt die entscheidenden Mittel zur Verfügung, um unsere Worte in konkrete Taten umzusetzen. Klar die Ziele hätten noch schärfer sein können, das kann und muss man im Laufe der Zeit nachbessern. Europa hat jetzt aber erstmal geliefert und kann global eine Vorreiterrolle einnehmen. Nun müssen die Mitgliedstaaten folgen und die konkrete Umsetzung gestalten.“, so die Europaabgeordnete abschließend.

 

Hintergrund:

Der EU-Emissionshandel ist ein zentraler Baustein des Green Deal und des „Fit-for-55“-Pakets zur Erreichung des EU-Klimaziels, die Nettoemissionen der EU bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken und die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Die am Sonntagmorgen erzielte Einigung sieht vor, fast 50 Prozent der kostenfreien Zuteilungen an CO2-Zertifikaten bis zum Jahr 2030 zu streichen. Ab 2034 wird es gar keine freien Zuteilungen mehr geben für die Sektoren, die von CBAM abgedeckt werden. Anfangs sind dies Zement, Eisen und Stahl, Aluminium, Düngemittel sowie Strom und Wasserstoff. Im Jahr 2030 prüft die Kommission dann die Erweiterung von CBAM auf organische Chemikalien und Kunststoffe. Das Parlament und der Rat müssen das Verhandlungsergebnis im letzten Schritt noch offiziell bestätigen.

 

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zur Abstimmung im EP zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren

Ripa „Klimaschutz und Naturschutz nicht gegeneinander ausspielen!“

(Straßburg/15.12.2022) Das Europäische Parlament hat um den beschleunigten Ausbau Erneuerbaren Energien (EE) zu ermöglichen, über Änderungen der Erneuerbaren- Energien- Richtlinie (RED) im Rahmen des RePowerEU- Pakets abgestimmt.

Die Dringlichkeitsverordnung enthält viele gute und wichtige Elemente, um das Klima zu schützen. Doch das Gesetz enthält auch entscheidende Schwachstellen.

So hat eine Mehrheit der EU-Abgeordneten dafür gestimmt, dass bei allen EE automatisch davon ausgegangen wird, dass sie im "überwiegenden öffentlichen Interesse" liegen. Damit wird es für diese Projekte deutlich einfachere Genehmigungsverfahren geben und in Abwägungsentscheidungen wird der Natur- und Artenschutz den Kürzeren ziehen.

Manuela Ripa, Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), begrüßt im Prinzip den Booster für die Erneuerbaren „Eine Dekarbonisierung unseres Wirtschaftssystems ist unumgänglich, wenn wir die Ziele des Pariser Klimagipfels weiter ernst nehmen und die menschengemachte Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius begrenzen wollen. Dafür braucht es unbedingt einen beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere von Sonnen- und Windkraft. Daher war es richtig, z.B. Genehmigungsverfahren für die Errichtung von Solarpanelen auf Dächern auf einen Monat zu verkürzen. Diese Regelung hätten wir schon viel früher gebraucht!

Die ÖDP-Politikerin warnt jedoch davor, beim Ausbau der EE den Naturschutz hintenanzustellen. „Die Bemühungen um den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien dürfen den Schutz der Natur nicht aushebeln. Schließlich befinden wir uns nicht nur in einer Klimakrise, sondern auch in einer Biodiversitätskrise! Bereits im Industrie-Ausschuss des Europäischen Parlaments hatte ich mich vor meinen Kolleginnen und Kollegen für mehr Bürgerbeteiligung bei Projekten der Erneuerbaren Energien und gegen die Aushebelung des EU-Naturschutzrechts ausgesprochen. Jetzt wurde angenommen, dass bestimmte EE- Projekte von wichtigen Rechtsvorschriften wie Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) ausgenommen werden. Das trifft für Biomasseanlagen, wie industrielle Holzverbrennung, und Wasserkraftanlagen zu, deren Errichtung sehr problematisch für das Klima und für die biologische Vielfalt ist. Diese dürften so in "Beschleunigungsgebieten für EE" ohne spezifische UVP errichtet werden.

Was beschleunigte Genehmigungsverfahren anrichten können, zeigt, so die Europaabgeordnete, das Beispiel der Autofabrik von Tesla im brandenburgischen Grünheide. „Dass die zuständige Behörde Vorabgenehmigungen erteilte, aufgrund derer Tesla schon vorzeitig mit dem Bau beginnen konnte, trotz der Mangelhaftigkeit der eingereichten Verfahrensunterlagen, ist skandalös. Die Missachtung von Umweltstandards und der europäischem Wasserrahmenrichtlinie, wirken sich jetzt verheerend auf die Wasserversorgung der umliegenden Gebiete aus.

Die ÖDP-Politikerin erinnert an die UN-Weltnaturkonferenz (COP15), die derzeit in Montreal stattfindet, wo Maßnahmen gegen den alarmierenden Rückgang der Artenvielfalt beschlossen werden sollen. „Schätzungsweise 60 Prozent der weltweiten Ökosysteme haben sich in den letzten 50 Jahren verschlechtert. Die Überfischung der Weltmeere, die Ausbeutung der Wälder oder der dramatische Rückgang von Bestäuber bedrohen die Biodiversität und damit auch das Leben auf diesem Planten. Der Verlust der Artenvielfalt ist wie eine tickende Zeitbombe. Zwar begrüße ich es, dass wir in der Abstimmung durchsetzen konnten, dass zur Sicherung des Lebensraums von Vogelarten der Individualschutz des einzelnen Vogels zu beachten ist und nicht der Populationsschutz. Somit konnten wir an dieser Stelle Regelungen des Naturschutzes in der EU erhalten. Dennoch wurde mit der  Abstimmung über die Verordnung eine Schwächung der Umweltvorschriften abgesegnet. Das sehe ich sehr problematisch, denn zwischen Klimaschutz und Umweltschutz darf es keinen Zielkonflikt geben. Der nötige Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Klimaschutz und der Naturschutz sind miteinander verflochtene Krisen, die nur gemeinsam gelöst werden können. Deshalb habe ich mich bei der Abstimmung enthalten, erläutert Manuela Ripa abschließend.

Bei den anstehenden Trilogverhandlungen mit dem Rat und der Kommission gilt es nun, eine weitere Abschwächung der Natur- und Umweltgesetze zu verhindern.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zum Korruptionsskandal im Europäischen Parlament

Ripa: „Kampf gegen Korruption muss dringend intensiviert werden”

(Brüssel/14.12.2022) Nach dem Aufdecken des Korruptionsskandals im Europäischen Parlament und der Verhaftung der Parlamentsvizepräsidentin Eva Kaili fordert Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), dringend umfassende Reformen. Die Europaabgeordnete sieht den Ruf des ganzen Parlaments in Gefahr. „Die Vorurteile über vermeintlich raffgierige Politiker*innen bekommen nun leider neue Nahrung und sind ein immenser Imageschaden für das Europäische Parlament.  Nichtsdestotrotz muss sich das Parlament aber auch fragen lassen, wie im Fall Kaili die Kontrollinstanzen versagen konnten. Der Kampf gegen Korruption muss nun ganz dringend intensiviert werden, mit einer Überarbeitung des Verhaltenskodex für Abgeordnete sowie mehr Transparenz und Rechenschaftspflichten zur Korruptionsprävention. Abgeordneten sollte es nicht mehr erlaubt sein, Einfluss auf die Gesetzgebung in Bezug auf Verbände zu nehmen, bei denen sie selber Mitglied sind. Darüber hinaus muss nachweislich korrupten Abgeordneten ihr Parlamentsmandat entzogen werden können.“

Die ÖDP-Politikerin weist darauf hin, dass in Brüssel rund 25.000 Lobbyisten von Wirtschaftsunternehmen oder Staaten aktiv sind. Klar ist, dass nicht jeder Lobbyismus mit Korruption gleichzusetzen ist, aber die Grenzen sind manchmal fließend. Gut ist, dass das Europäische Parlament in Bezug auf die Lobbyregeln für seine Abgeordneten relativ strikt ist. Jedoch mit einer bedeutenden Einschränkung, so Manuela Ripa: „Eine Lücke bleibt bei den Aktivitäten mit Bezug zu einem Drittstaat. Hier gibt es keine Mitteilungspflichten der Abgeordneten. Das gehört nun dringend geändert. Wenn Abgeordnete von autoritären Staaten eingeladen werden, gegen Geld Konferenzen eröffnen oder lukrative Beraterverträge erhalten, ohne dass dies bislang öffentlich gemacht werden muss, ist das nicht hinnehmbar. Da dies ganz offensichtlich ein Einfallstor für Korruption ist, müssen Spenden von Drittstaaten an Parlamentarier*innen des Europäischen Parlaments verboten werden. Darüber hinaus unterstütze ich den Vorschlag meiner Fraktion, einen Sonderausschuss zur Untersuchung der Korruption und des Einflusses von Drittstaaten auf Entscheidungen des Europäischen Parlaments einzusetzen. Alle Abstimmungen des Parlaments mit Bezug zu Katar und Reisen von Abgeordneten dorthin müssen ab sofort ausgesetzt werden, bis die Causa vollumfänglich aufgeklärt ist.“

Manuela Ripa weist darauf hin, dass auch auf Bundesebene in Bezug auf Einflussnahme und Korruption noch manches im Argen liege. So ist Deutschland eines der wenigen demokratischen Länder, in denen sowohl natürliche Personen als auch Unternehmen in unbegrenzter Höhe Geld an Parteien spenden können. Und die bundesdeutschen Transparenzregeln seien weniger streng als die europäischen. Dass die FDP, die sehr viele Spenden aus der Industrie erhalte, sich am Montag gegen eine Verschärfung der deutschen Lobbyregeln ausgesprochen hat, spricht nach Meinung der ÖDP-Politikerin Bände: „Dass Abgeordnetenbestechung erst seit vergangenem Jahr als Verbrechen gilt und nicht mehr nur als Vergehen, zeigt, wie wenig Beachtung man diesem Thema in Deutschland lange geschenkt hat. Dabei hatte nicht nur die Maskenaffäre bewiesen, dass Korruption auch im deutschen Bundestag ein Thema ist. Darüber hinaus brauchen wir beim Wechsel von Politiker*innen in die Wirtschaft oder zu Interessensverbänden strengere Karenzzeitregeln, um den so genannten ‚Drehtür-Effekt‘ auszuhebeln. Gute wäre es, wenn wir eine europäische Lösung mit strengen Regeln für Parteispenden finden würden.“

Die Europaabgeordnete weist darauf hin, dass ihre Partei, die ÖDP, schon seit Langem strengere Transparenzregeln für Abgeordnete sowie und ein Parteispendenverbot für Konzerne fordert, und zwar sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. Gemäß ihrer Satzung nimmt die ÖDP keine Spenden aus der Industrie an und ist damit konzernspendenfrei.

 

Manuela Ripas Interview im Saarländischen Rundfunk am 12. Dezember zu diesem Thema kann hier nachgelesen werden: https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/ripa_eu-korruptionsskandal_100.html

 

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zum Ende der Verhandlungen mit EU-Kommission und Rat für einen CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM)

Ripa: „Der CO2-Gehalt wird zur neuen Währung im Welthandel!“

(Straßburg, 13.12.2022) Im Rahmen des großen Klimaschutzpakets „Fit for 55“ wurde ein weiteres zentrales Element beschlossen. Mit dem CO2-Grenzausgleichsmechanismus (kurz CBAM) machen das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten den CO2-Gehalt von Produkten auf dem Weltmarkt zum zentralen Steuerungsinstrument. Die Verhandlungen mit dem Rat und der Kommission, die im Juli begannen, gingen gestern Nacht zu Ende.

Manuela Ripa, Abgeordnete im Europäischen Parlament für die Ökologisch Demokratische Partei (ÖDP), begleitete den Vorschlag als Schattenberichterstatterin für ihre Fraktion Greens/EFA. Über das Ergebnis der Verhandlungen zeigt sich Ripa erfreut: „CO2 wird zur neuen Währung des Welthandels. Die Grenzausgleichssteuer für Kohlenstoff sorgt dafür, dass endlich die externen Kosten durch schädliche Emissionen internationalisiert werden.  Dies ist ein Riesenschritt hin zu einem ökologischen Welthandel. Mit dem heutigen Beschluss, eine CO2-Grenzausgleichssteuer einzuführen, werden neue Maßstäbe für die europäische und auch globale Industrieproduktion gesetzt. Die Vermeidung von CO2 wird belohnt und die Umstellung auf entsprechende klimaneutrale Prozesse wird endlich weltweit in Gang gebracht. So bekommen auch Drittstaaten starke Anreize, strengere Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.“

Einer der Kernpunkte des letzten Trilogs gestern Abend war die Frage, ob der von der EU-Kommission in ihrem ursprünglichen Vorschlag festgelegte Anwendungsbereich erweitert werden kann – darauf hatten die Verhandlungsführer des EU-Parlaments bis zur letzten Minute gepocht und schließlich die Ausweitung auf zusätzliche Sektoren erreicht. Somit wird CBAM nun nicht nur die von der Kommission festgelegten Sektoren Eisen, Stahl, Zement, Aluminium, Düngemittel und Elektrizität umfassen, sondern deckt dank der Bemühungen des Parlaments nun auch Wasserstoff, gewisse Vorprodukte sowie einige nachgelagerte Produkte wie Schrauben und ähnliche Gegenstände aus Eisen oder Stahl ab.

Leider konnte sich die Forderung des Europäischen Parlaments, die am wenigsten entwickelten Länder finanziell bei der Dekarbonisierung ihrer Industrie durch CBAM zu unterstützen, nicht in diesem Maße durchsetzen. Jedoch wird die Kommission jährlich darüber berichten, wie das Instrument für Nachbarschaft, Entwicklung und internationale Zusammenarbeit zur Dekarbonisierung der Industrien in den am wenigsten entwickelten Ländern beiträgt.

Nun muss im letzten Schritt das Verhandlungsergebnis durch das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten bestätigt werden. Der Beginn des Mechanismus sowie die schrittweise Abschaffung der kostenlosen Emissionszertifikate wird Teil der Verhandlungen über das EU-Emissionshandelssystem sein. Die letzten Verhandlungsrunden dazu sind für das kommende Wochenende geplant.

 

Hintergrund:

CBAM soll das Risiko einer Verlagerung von CO2-Emissionen verringern, da für importierte Waren ein Kohlenstoffpreis gilt, der dem Preis entspricht, den sie im Rahmen der EU-Emissionsrechte gezahlt hätten, wenn sie in der EU hergestellt worden wären. Drittstaaten sollen so dazu gebracht werden, ihre Produktionsverfahren umweltfreundlicher zu gestalten. Somit ergänzt der CO2-Grenzausgleichsmechanismus das EU-Emissionshandelssystem.

Manuela Ripa auf SR3: Wanderzirkus zwischen Straßburg und Brüssel ist Unsinn!

Im SR-3 Interview erklärt Manuela Ripa, warum die monatliche Pendelei des Europaparlaments zwischen Straßburg und Brüssel aus ökologischer und ökonomischer Sicht absoluter Unsinn ist. Aber nicht nur, auch für Abgeordnete, Mitarbeiter oder Angestellte des Parlaments, die Kinder haben, stellt der Wanderzirkus ein große Belastung dar – Alleinerziehende haben noch größere Probleme.

Die Europaabgeordnete fordert daher: In Krisensituationen wie der Coronapandemie oder Energiekrise sollen alle Sitzungen des Parlaments in Brüssel stattfinden und darüber hinaus muss endlich zeitgemäß gehandelt werden und eine Entscheidung getroffen werden: entweder Brüssel oder Straßburg, aber nicht beides.

Das vollständige Interview finden Sie hier: https://www.sr.de/sr/sr3/ripa_kritisiert_pendeln_eu_parlament_bruessel_strassburg_100.html

Interview mit der saarländischen EU-Abgeordneten Manuela Ripa in der Saarbrücker Zeitung: „Durch weniger Pestizide schützen wir unsere Gesundheit“

Die Landwirte laufen Sturm gegen die geplante Pflanzenschutz-Verordnung der EU. Warum die saarländische Europa-Abgeordnete Manuela Ripa die Pläne grundsätzlich für richtig hält.

Die Juristin Manuela Ripa ist die einzige saarländische Abgeordnete im Europäischen Parlament. Sie sitzt für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) im Parlament. Im SZ-Interview erklärt sie, warum sie das Ansinnen der EU-Kommission, die Nutzung chemischer Pestizide drastisch zu reduzieren, für richtig hält und was sie vom Widerstand der Landwirte hält.

Die EU-Kommission will den Einsatz chemischer Pestizide bis 2030 um die Hälfte reduzieren. Geht der Entwurf für die Pflanzenschutz-Verordnung aus Ihrer Sicht in die richtige Richtung?

RIPA Grundsätzlich geht er in die richtige Richtung. Zahlreiche Studien der Europäischen Umweltagentur, der EU- Ökosystembewertung und der Forschung besagen, dass das jetzige System, wie wir Landwirtschaft betreiben, nicht nachhaltig ist. Chemische Pestizide sind ein wesentlicher Bestandteil der heutigen industriellen Landwirtschaft und es ist eindeutig belegt, dass sie die menschliche Gesundheit schädigen, zum dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in landwirtschaftlichen Gebieten führen sowie Luft, Wasser und die Umwelt kontaminieren. Ein Nichthandeln und ein „Weiter so“ mit der alten Richtlinie ist teurer als Handeln. Wir brauchen also definitiv eine Umstellung hin zu einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Landwirtschaft und dafür brauchen wir diese neue Pestizidverordnung.

Die Landwirte und die Landesregierung sagen voraus, dass viele Betriebe dadurch in Existenznöte geraten werden. Was sagen Sie den betroffenen Landwirten?

RIPA Den Unmut der Landwirtinnen und Landwirten kann ich absolut verstehen. Daher ist es ganz wichtig, dass die Umstellung zusammen mit den Bäuerinnen und Bauern erfolgt. Ihnen muss dabei stark finanziell geholfen werden. Die Verordnung sieht eine fünfjährige Sondermaßnahme im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vor, wonach der nachhaltige Einsatz von Pestiziden finanziell durch die GAP unterstützt werden soll. Hier kann das EU-Parlament den Vorschlag auch noch nachbessern, um finanzielle Nachteile abzufedern. Befeuert wird das Unbehagen der Landwirtschaft jedoch auch von Politikern, die Ängste schüren, statt Bäuerinnen und Bauern mitzunehmen.

Wie?

RIPA Zum Beispiel durch die Behauptung, dass durch die Verordnung die Ernährungssicherheit gefährdet wird. Umgekehrt ist es richtig: Durch einen verringerten Einsatz von Pestiziden schützen wir die biologische Vielfalt, unsere Gesundheit, die Natur und die Bestäuber. Es entsteht auch keine Nahrungsmittelkrise, denn die Verordnung würde erst in mehreren Jahren greifen und die Änderungen werden somit erst schrittweise erfolgen.

Sollte das Pestizid-Verbot Ihrer Meinung nach auch Haus- und Nutzgärten umfassen? Die Saar-Regierung interpretiert den Entwurf so, dass sie auch betroffen sind.

RIPA In dem Entwurf für die neue EU-Pestizidverordnung kommen Nutzgärten nur einmal vor und werden dabei explizit vom Anwendungsbereich der Verordnung ausgeschlossen. Der integrierte Pflanzenschutz soll laut Verordnung nur für den professionalen Gebrauch gelten, hier wären also Haus- und Nutzgärten auch nicht betroffen. Jeder Mitgliedsstaat muss der Kommission seinen nationalen Aktionsplan übermitteln, wobei die Mitgliedsstaaten viel Spielraum haben, wie sie zum EU-weiten Reduktionsziel beitragen wollen. Hier könnten einige Staaten grundsätzlich auch Nutzgärten miteinbeziehen. Es liegt somit auch in den Händen der saarländischen Landesregierung, hier entsprechend auf Berlin einzuwirken.

Wann könnte die Verordnung in Kraft treten?

RIPA Ich rechne damit, dass die Verhandlungen noch das ganze nächste Jahr dauern werden und mit einem Verhandlungsergebnis frühestens Anfang 2024 zu rechnen ist. Es handelt sich um ein ganz normales EU-Gesetzgebungsverfahren, wobei das Parlament und der Ministerrat zustimmen müssen und jetzt dabei sind, ihre Positionen zu erstellen. Wir sind erst ganz am Anfang der Verhandlungen.

Erwarten Sie am Entwurf der EU-Kommission noch größere Änderungen im Sinne der Landwirte?

RIPA Der Vorsitzende des Agrarausschusses des EU-Parlaments und einige EU-Abgeordnete haben sich jetzt schon gegen die Verordnung positioniert. Sie lehnen sie ab und fordern ein Moratorium. So wie die Kommission die Verordnung eingebracht hat, wird sie jedenfalls nicht durchgehen. Daher sollten wir alles daransetzen, gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern zu handeln, dabei aber stets das Wohl unseres Planeten als Grundlage auch künftiger Generationen im Auge behalten.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zum Erfolg der EBI „Bienen und Bauern retten“

Ripa: „Ein starkes Signal für mehr Artenschutz und Schutz unserer Biodiversität“

(Brüssel/11.10.2022) Am Montag hat die Europäische Kommission bekannt gegeben, dass die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Bienen und Bauern retten! Eine bienenfreundliche Landwirtschaft für eine gesunde Umwelt“ erfolgreich war. Nach Überprüfung wurden 1.054.973 gültige Unterschriften bestätigt. Damit wurde die Schwelle von mindestens einer Million Unterstützerinnen und Unterstützern übersprungen. Die Initiative fordert die Kommission auf, rechtliche Maßnahmen vorzuschlagen, um synthetische Pestizide bis 2035 auslaufen zu lassen, die biologische Vielfalt wiederherzustellen und die Landwirte bei diesem Übergang zu unterstützen.  Das nationale Gegenstück der EBI war das bayerische Volksbegehren für Artenvielfalt „Rettet die Bienen“, das von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) initiiert wurde und Bayern zu einem der besten Naturschutzgesetze Europas verhalf.

 

Initiatorin der EBI „Rettet die Bienen“, die sich der EBI “Bienen und Bauern retten“ angeschlossen hat, ist die ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa. Sie zeigt sich begeistert angesichts des Erfolgs. „Immer mehr Menschen erkennen, dass wir mit der derzeitigen Agrarpolitik an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen. Die abnehmende Artenvielfalt, die Belastung des Grundwassers mit Nitraten, die zerstörten Böden sowie der Beitrag der industriellen Landwirtschaft zum Klimawandel erzwingen ein Umdenken. Der Erfolg der EBI bedeutet für die EU und die Regierungen in den Mitgliedstaaten den Auftrag für die Schaffung einer ökologischen Landwirtschaft, die unsere Lebensgrundlagen schützt. Nur so können wir das Überleben der Bienen und anderer Insekten und damit letztlich auch der Menschheit langfristig sicherstellen.“

 

Die Initiatorin des bayerischen Volksbegehrens für Artenvielfalt „Rettet die Bienen“, die bayerische ÖDP-Vorsitzende Agnes Becker, äußert sich ebenfalls sehr zufrieden: Die Europäische Bürgerinitiative ist heute wichtiger denn je. Wir sind mitten im größten Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier, trotzdem droht dieses Drama angesichts der zahlreichen anderen Krisen in den Hintergrund zu treten. Die Agrarlobby und der Bauernverband versuchen unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine sogar die agrarpolitische Rolle rückwärts, und mit dem grünen Bundeslandwirtschaftsminister haben sie offenbar kein Gegenüber, der das Artensterben ernst nimmt. Wir brauchen mehr und besseren Artenschutz, denn es geht um nichts weniger als um unsere Lebensgrundlagen. Die Rettung der Artenvielfalt ist kein Luxus, sondern unabdingbare Pflicht!

 

Die EBI „Bienen und Bauern retten“ ist die siebte erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative. Manuela Ripa betont, dass der Erfolg zu einem wichtigen Zeitpunkt kommt. „Derzeit wird in der EU über ein Gesetzespaket verhandelt, das die ,Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030‘ und die ‚Wiederherstellung der Natur in Europa‘ zum Ziel hat. Die EBI ist ein starkes Signal für den Artenschutz und Biodiversität und sollte nun Rückenwind geben für mutige Schritte hin zu einer Landwirtschaft ohne Chemie“.

Innerhalb von drei Monaten wird zu den Forderungen der EBI eine Anhörung im Europäischen Parlament stattfinden. Die Europäische Kommission hat bis zum 07. April 2023 Zeit, auf die EBI zu reagieren.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zur erfolgreichen Abstimmung für ein einheitliches Ladekabel

Ripa: „Der Ladekabelsalat hat endlich bald ein Ende“

(Straßburg/04.10.2022) Nach der Abstimmung im Europaparlament zur Einführung eines einheitlichen Ladekabels zeigt sich die Europaabgeordnete Manuela Ripa von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) erleichtert: „Dieser Erfolg belegt, dass Umweltschutzmaßnahmen zur Vermeidung von Elektromüll und Verbraucherschutz zusammengedacht werden können und müssen. Ein einheitliches Ladekabel hilft nicht nur dabei, Elektroschrottabfall zu reduzieren, sondern dient auch dem Verbraucherschutz. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich nicht mit einer Unmenge an Kabeln herumschlagen und sie müssen auch deutlich weniger für Ladekabel ausgeben: eine schöne Win-Win-Situation.“

 

Der sogenannte Common Charger wird bis Oktober 2024 als verbindlicher USB-Anschluss Typ-C eingeführt. Ein standardisiertes Ladekabel für alltägliche Elektronik fordert das Europäische Parlament bereits seit 2009. Die langen Verhandlungen mit dem Rat münden mit dem erfolgreichen Votum in Straßburg in einen Kompromiss, der dank des Parlaments auch E-Reader, Kopfhörer und Laptops umfasst. Außerdem wird es künftig auch möglich sein, Gerät und Kabel separat zu kaufen. Die ÖDP-Politikerin kommentiert: „Diese Einigung hätte schon viel früher erreicht werden sollen. Der Industrie wurden 11 Jahre Zeit gegeben, damit sie sich freiwillig auf ein einheitliches Kabel einigt - dies ist nicht geschehen und deshalb mussten wir jetzt gesetzlich tätig werden.“

 

Das einheitliche Ladekabel reiht sich ein in Initiativen, die den Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft sowie den Grünen Deal realisieren sollen. Die Entscheidung für einen Common Charger wird einen Beitrag zur Verringerung von Elektromüll leisten: „Mit dem einheitlichen Ladekabel können jährlich bis zu 1000 Tonnen Elektroschrott eingespart werden. Das ist ein guter erster Schritt hin zur Abfallvermeidung, aber es bedarf noch vieler weiterer solcher Schritte. “, so die Europaabgeordnete abschließend.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zum Wahlsieg der Rechten in Italien

Ripa: „Unsere europäischen Werte sind nicht verhandelbar!“

(Brüssel/26.09.2022) Nach dem Wahlsieg des rechten Wahlbündnisses in Italien zeigt sich die Europaabgeordnete Manuela Ripa von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) besorgt. Ripa verweist insbesondere auf die postfaschistischen Wurzeln der „Brüder Italiens“, die mit ihrer Spitzenkandidatin Giorgia Meloni in der Allianz aus drei rechten Parteien stärker sind als die beiden übrigen Parteien zusammen. Ripa, die selber neben der deutschen auch die italienische Staatsbürgerschaft hat, sieht als Grund für den Wahlsieg Melonis auch die mangelnde kritische Auseinandersetzung mit der faschistischen Vergangenheit des Landes: „Die Jahre der Diktatur unter Mussolini wurden nie ernsthaft aufgearbeitet. Mussolini ist immer noch Ehrenbürger in vielen italienischen Gemeinden. Innerhalb der ‚Brüder Italiens‘ tummeln sich die Nostalgiker und Verharmloser des italienischen Faschismus, und diese Leute werden nun fatalerweise die Regierung anführen.“

 

Auch die Partner der „Brüder Italiens“, die rechtsgerichtete „Lega“ von Matteo Salvini sowie die „Forza Italia“ von Silvio Berlusconi sind problematische Gruppierungen. „Sowohl Salvini als auch Berlusconi sind Fans von Wladimir Putin, Berlusconi bezeichnet ihn sogar als seinen persönlichen Freund. Es steht zu befürchten, dass mit der Regierungsbeteiligung dieser Parteien der außenpolitische Kurs der EU in Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine unterminiert wird. Wir brauchen aber neben Victor Orban nicht noch ein zweites russisches U-Boot in der EU“, so die ÖDP-Politikerin.

 

Enttäuscht zeigt sich die Europaabgeordnete auch davon, dass Klima- und Umweltschutz im Wahlkampf überhaupt keine Rolle gespielt haben, obwohl Italien derzeit wie noch nie unter den Folgen der globalen Erwärmung leidet. Das ökologisch orientierte Bündnis, „Verdi + Sinistra“ wird – wenn überhaupt – nur ganz knapp den Sprung ins Parlament schaffen. Manuela Ripa ruft die neue Regierung dazu auf, die Mittel aus dem Corona-Wiederaufbaufonds der EU zu nutzen, um Italien zum Vorreiter bei den Erneuerbaren Energien zu machen. Denn aufgrund seiner Topographie und seines Klimas sei es sowohl für Sonnen- als auch für Windenergie prädestiniert. Außerdem sei das Land ein ganz wichtiger Korridor für die Versorgung Europas mit erneuerbarer Energie aus Nordafrika. Der Weg hin zur Dekarbonisierung sei auch eine Chance für die italienische Wirtschaft. Die Äußerungen führender Politiker des Rechtsbündnisses, die Wiedereinführung der Atomkraft zu prüfen, sei dagegen kontraproduktiv. „Darin zeigt sich allerdings auch ein Versagen der EU. Denn indem Atomkraft kürzlich im Rahmen der Taxonomie das Nachhaltigkeitslabel verliehen wurde, berufen sich nun Politikerinnen und Politiker in mehreren Ländern der EU auf diese Entscheidung, um Atomkraft aus der Mottenkiste der Energiepolitik hervorzukramen“, so die Europaabgeordnete.

 

Manuela Ripa ist auch besorgt wegen der Äußerungen führender Vertreterinnen und Vertreter der Rechtsallianz zum Thema Geflüchtete. „Gerade Salvini von der Lega aber auch Meloni selbst, haben sich immer wieder als Scharfmacher hervorgetan, denen die Menschenrechte egal sind. Gerade in Krisenzeiten wie diesen werden Migrantinnen und Migranten gerne von rechten Parteien als Sündenböcke missbraucht. Dies dürfen wir nicht zulassen. Ich rufe die zukünftige italienische Regierung dazu auf, sich zu der Grundrechtecharta der EU zu bekennen und Geflüchtete human und mit Würde zu behandeln. Unsere europäischen Werte sind nicht verhandelbar!“, so die ÖDP-Politikerin abschließend.

MdEP Manuela Ripa zu Ursula von der Leyens Rede zur Lage der EU

Ripa: „Gute Ansätze, aber viele wichtige Themen ignoriert“

(Straßburg/14.09.2022) Heute hielt die EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen vor dem Europäischen Parlament ihre jährliche Rede zur Lage der Europäischen Union. Zu Beginn begrüßte sie die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska, die im Parlament anwesend war. Von der Leyen betonte, dass derzeit viel auf dem Spiel stehe, für Europa und die Welt. Es gehe um den Wettbewerb zwischen Autokratie und Demokratie. Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), begrüßt die Solidaritätsbekundungen gegenüber der Ukraine: „Von der Leyen weist zurecht darauf hin, dass die Sanktionen gegen Russland das Land bereits erheblich schwächen. Es ist deshalb ein wichtiges Zeichen, dass sie betont hat, dass die Sanktionen nicht gelockert werden, solange die russische Aggression bestehen bleibt. Auch dass der Ukraine der Zugang zum EU-Binnenmarkt geebnet werden soll, ist wichtig, damit das Land sich ökonomisch stabilisiert.“

 

Was die explodierenden Preise für Energie anbelangt, so ist das angekündigte Abschöpfen der übermäßigen Gewinne von Energiefirmen ein wichtiger Schritt, um Unternehmen und Privatpersonen zu entlasten.  Diese Maßnahme wird voraussichtlich 140 Milliarden Euro für die Mitgliedstaaten bringen. Außerdem soll der Wandel hin zu Erneuerbaren Energien beschleunigt werden, um sich aus der Abhängigkeit von Energieimporten zu lösen. Allerdings kritisiert Manuela Ripa, dass die EU-Kommission schon viel früher die Erneuerbaren viel stärker hätte fördern müssen: „Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine macht nun möglich, was die Bedrohung durch den Klimawandel nicht geschafft hat, nämlich ein Beschleunigen der Energiewende. Von der Leyen sagte in ihrer Rede zurecht, dass es ein Fehler war, sich nach der Ölkrise der 70er Jahre nicht stärker von den fossilen Brennstoffen zu lösen. Man muss sich allerdings fragen, wer die vergangen Jahre und Jahrzehnte regiert hat. Von der Leyen war in Deutschland Teil einer von der CDU geführten Regierung, die die Energiewende ausgebremst hat, wo es nur ging. Dabei hat der ‚Club of Rome‘ schon vor 50 Jahren auf die Probleme der massiven Rohstoffverschwendung hingewiesen und ein Umdenken angemahnt.“

 

Die Europaabgeordnete hofft, dass die Politik beim grünem Wasserstoff, der Teil der Energiewende ist, nicht wieder ähnlich verschlafen agiert. Deshalb ist es positiv zu bewerten, dass von der Leyen angekündigt hat, im Rahmen eines „Grünen Pakts für Europa“ drei Milliarden Euro in den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur zu investieren und Angebot und Nachfrage mittels einer Wasserstoffbank in Einklang zu bringen. Dem müssen jetzt aber auch Taten folgen.

Was die Handelspolitik anbelangt, so begrüßt die ÖDP-Politikerin die Aussage der Kommissionpräsidentin, dass die EU sich zukünftig verstärkt um Handelsbeziehungen mit demokratischen Staaten bemühen will. Was die Verhandlungen zu neuen Freihandelsverträgen anbelangt, die von der Leyen angekündigt hat, müsse man aber sehr genau hinschauen, ob dadurch demokratische Grundwerte nicht ausgehöhlt werden, so Ripa: „In Verträgen wie CETA oder TTIP wurden die Rechte von Arbeitnehmer*innen und Verbraucher*innen eher beschnitten als gefördert. Auch Umweltstandards drohte eine Absenkung. Das ist aber nicht akzeptabel, genauso wenig wie das Etablieren einer Paralleljustiz, wie sie mit den intransparenten Schiedsgerichten vorangetrieben wurde. Wir dürfen unsere hohen Standards und insbesondere das Vorsorgeprinzip nicht auf dem Altar eines angeblich selig machenden Freihandels opfern. Wir brauchen einen Fairhandel anstatt eines Freihandels!“

 

Das Fazit der Europaabgeordneten zu Ursula von der Leyens Rede fällt deshalb gemischt aus: „Die Rede zeigte einige gute Ansätze, aber viele wichtige Themen wurden leider ignoriert. Die Gefahren des Klimawandels, derer wir uns in diesem Sommer wie vielleicht noch nie zuvor gewahr wurden, kamen nur am Rande vor. Und ein essenzielles Thema wie das Artensterben sprach sie nicht einmal an. Auch wenn auf dem Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundene Energiekrise derzeit das Hauptaugenmerk liegt, dürfen wir aber nicht das große Ganze aus dem Blick verlieren. Wir brauchen europäische Lösungen für eine lebenswerte und gerechte Gesellschaft, damit die EU und die Demokratie insgesamt nicht ihre Legitimation verlieren“, so Manuela Ripa.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) Abstimmung im EU-Parlament über die Verordnung gegen Entwaldung und Waldschädigung

Ripa: „EU trägt große Verantwortung an weltweiter Abholzung“

(Straßburg/13.09.2022) Heute hat das Europäische Parlament mit großer Mehrheit eine Verordnung gegen Entwaldung und Waldschädigung angenommen. Damit besteht nun ein Rechtsrahmen, mit dem sichergestellt werden kann, dass in der EU verkaufte Rohstoffe und Produkte nicht mit Abholzung und Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stehen. Dazu Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP): „Die EU trägt eine große Verantwortung an der weltweiten Abholzung, denn sie importiert Soja, Rindfleisch, Palmöl, Kaffee, Kakao und andere Waren aus abgeholzten Gebieten. Diese Produkte, die Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen vorantreiben, landen in unseren Supermärkten. Es darf nicht sein, dass es an den Verbrauchern hängen bleibt, sich für verantwortungsvoll produzierte Produkte zu entscheiden. Deshalb ist die heute verabschiedete Verordnung ein wirklich großer Wurf.“

 

Die ÖDP-Politikerin weist insbesondere auf zwei wichtige Punkte in dem vom Plenum angenommenem Text hin: So unterliegen EU-Unternehmen in Zukunft einer Sorgfaltspflicht. Das heißt, dass sie zum einen nachweisen müssen, dass es innerhalb ihrer Lieferketten nicht zu Abholzungen und Naturzerstörungen kommt. Zum anderen müssen sie nachweisen, dass bei der Herstellung der Produkte Menschenrechte wie auch die Rechte indigener Völker beachtet werden, ebenso wie die einschlägigen Gesetze und Normen der jeweiligen Länder.

 

Insbesondere auf Druck von Ripas Fraktion der Grünen/EFA wurde der von der EU-Kommission ursprünglich vorgeschlagene Text nochmals deutlich nachgeschärft. So wurde der Geltungsbereich auf „andere bewaldete Flächen“ ausgeweitet und der Anwendungsbereich umfasst nun noch weitere Rohstoffe wie z.B. Kautschuk und Mais.  Darüber hinaus hat es die Bestimmung über Finanzinstitutionen in den finalen Text geschafft. So kann nun sichergestellt werden, dass keine Unternehmen finanziert werden, die Entwaldung verursachen. Dies war bis kurz vor der Abstimmung noch ungewiss.

 

Manuela Ripa sieht deshalb die heute verabschiedete Verordnung als großen Fortschritt: „Laut einer Studie der Kommission ging zwischen 1990 und 2008 weltweit eine Waldfläche von der Größe Portugals verloren, weil die EU Waren konsumierte, die auf abgeholzten Flächen angebaut wurden. Der heute angenommene Text kann nicht nur die von der EU verursachte Abholzung verringern. Dank der Vorbildfunktion, die die EU beim Klimaschutz einnimmt, kann auch der Druck auf die internationale Gemeinschaft, ihre Lieferketten entwaldungsfrei zu machen, erhöht werden.“

 

Die Europaabgeordnete betont, dass sie sich auch weiterhin dafür einsetzen wird, dass nur noch nachhaltige Produkte, die der Natur nicht schaden und keine Menschenrechte verletzen, in den EU-Binnenmarkt gelangen.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) fordert eine kohärente Bodenschutzstrategie

Ripa: „Der Klimawandel setzt unseren Böden zusätzlich zu“

(Brüssel/02.09.2022) Die Meldung des Deutschen Wetterdienstes aus dieser Woche , dass der Sommer 2022 in Deutschland der sechsttrockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war, nimmt die Europaabgeordnete Manuela Ripa von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) zum Anlass, auf den dramatisch schlechten Zustand unserer Böden aufmerksam zu machen. „Die zunehmende Trockenheit bedroht die Gesundheit des Bodens und damit auch die Stabilität des Anbaus von Lebensmitteln. Denn der abnehmende Niederschlag in den Sommermonaten und die zunehmende Hitze verringern die Pflanzenproduktivität. Das ganze Ökosystem gerät so in Stress, was sich auch negativ auf die Mikroorganismen im Boden auswirkt, die wiederum die Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen schützen. So entsteht ein fataler Teufelskreis.“

 

Doch der Trockenstress, dem die Böden ausgesetzt sind, ist nur eine zusätzliche Herausforderung für die Bodengesundheit. 70 Prozent der Böden in der EU befinden sich in einem schlechten Zustand. Hauptverantwortlich dafür ist die intensive landwirtschaftliche Nutzung unserer Agrarflächen. Die hohen Mengen an synthetischem Dünger und Pestiziden zerstören die unterirdische pflanzliche Biomasse. Wie der „Naturschutzbund Deutschland“ mitteilt, wurden in über 80 Prozent der untersuchten Böden in der EU Pestizidrückstände nachgewiesen, in fast 60 Prozent sogar mehr als eins dieser Gifte. Der Einsatz von schwerem landwirtschaftlichem Gerät presst den Boden zusammen und ist fatal für die Kleinstlebewesen im Boden, die essenziell sind für die Bodengesundheit. Manuela Ripa betont: „Böden sind eine begrenzte und endliche Ressource. Gesunde Böden sind eine Grundvoraussetzung für unsere Lebensmittelversorgung und die Basis unserer Ökosysteme. Dass wir der Bodengesundheit bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben, ist auch einer der Hauptgründe für den massiven Rückgang der Biodiversität. Aber wenn wir die vereinbarten Ziele des europäischen Grünen Deals ernst nehmen, müssen wir massiv in die Wiederherstellung gesunder Böden investieren.“

 

Die Europaabgeordnete freut sich, dass sich die Europäische Kommission vergangenen Herbst dazu verpflichtet hat, bis zum Jahr 2023 einen Gesetzesvorschlag auszuarbeiten, mit dem der Zustand der Böden bis zum 2030 deutlich verbessert werden soll. Böden sollen auf der gleichen rechtlichen Grundlage geschützt werden wie Wasser und Luft. Das Europäische Parlament hatte lange auf solch verbindliche Vorgaben gedrängt.

Ein Ziel ist auch eine nachhaltigere Bodennutzung. Gegen dieses Prinzip wird in Deutschland leider noch allzu oft verstoßen, wie die ÖDP-Politikerin betont: „Beim Bau der Gigafactory von Tesla im brandenburgischen Grünheide wurden 200 Hektar Kiefernwald gerodet. Diese Fläche, die für die Bildung von Grundwasser in der Region eine große Bedeutung hatte, ist nun dauerhaft durch eine Industrieansiedlung versiegelt. Und im saarländischen Überherrn plant der Batteriehersteller SVOLT den Bau einer Fabrik auf dem Linslerfeld, wodurch eine große Ackerfläche – in unmittelbarer Nähe zu einem Naturschutzgebiet – zerstört würde. Und das, obwohl im Saarland genügend ehemalige Industriebrachflächen zur Verfügung stehen. Ich fordere die EU-Kommission angesichts dieser Vorgänge auf, in der Ausarbeitung des Bodengesundheitsgesetzes verbindlich festzuschreiben, dass bei Industrieneuansiedlungen zwingend Industriebrachflächen genutzt und Naturräume verschont werden“, so Manuela Ripa abschließend.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zur neuen Studie des „Club of Rome“

Ripa: „Für unsere Welt steht die Uhr bereits auf fünf nach zwölf“

Die Europaabgeordnete Manuela Ripa von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) nimmt den neuen Bericht des Club of Rome zum Anlass, eine radikale Kehrtwende in der Umwelt- Wirtschafts- und Sozialpolitik zu fordern. Den Autor*innen der Studie sind drastische Schritte – insbesondere der wohlhabenden Länder – notwendig, um den Klimakollaps und den Zusammenbruch ganzer Weltregionen zu verhindern. Ansonsten drohe eine explosive Kombination aus extremer politischer Destabilisierung und Stagnation. Der Bericht nennt insbesondere fünf Bereiche – nämlich Armut, Ungleichheit, Ernährung, Energie sowie die Ermächtigung von Frauen – in denen eine Kehrtwende notwendig sei, um die Erderwärmung unterhalb der Zwei-Grad-Marke zu stabilisieren.

 

Manuela Ripa fragt sich, was eigentlich noch passieren muss, damit die Menschheit endlich aufwacht. „Der meteorologische Sommer, der auf der Nordhalbkugel heute zu Ende geht, war in Deutschland einer der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Europa ist von massiven Dürren betroffen, inklusive historischen Niedrigwassers der Flüsse, während es in Asien zu apokalyptischen Regenfällen kommt, die in den vergangenen Tagen alleine in Pakistan mehr als 1.000 Menschen das Leben gekostet haben. Die Folgen des Klimawandels sind allenthalben sichtbar und töten Menschen. Hinzu kommt, dass mit immer häufigeren Wetterextremen wie Hitzewellen und Dürreperioden das Wohlbefinden der Menschen sinkt und die Ungleichheit größer wird. Die Klimakrise wird deshalb auch immer mehr eine soziale Krise. Für unsere Welt steht die Uhr daher bereits auf fünf nach zwölf, weshalb wir uns viel schneller als geplant von den fossilen Energieträgern verabschieden müssen und gesünder erzeugte Lebensmittel brauchen.“

 

Die Europaabgeordnete unterstützt deshalb den Vorschlag des Club of Rome, den Treibhausgasausstoß alle zehn Jahre zu halbieren, ebenso wie die Forderung, den armen Staaten die Schulden zu erlassen und die vermögendsten Menschen stärker für die Finanzierung des ökologischen Umbaus hin zu einer dekarbonisierten Gesellschaft heranzuziehen.

 

Die ÖDP-Politikerin erinnert an ihre Veranstaltung Ende April diesen Jahres, als sie mit Prof. Dr. Christian Berg den Vize-Präsidenten der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen hatte. „Bereits vor 50 Jahren hat der Club of Rome mit seinem Bericht auf die ‚Grenzen des Wachstums‘ hingewiesen. In der Diskussion damals äußerte Prof. Dr. Berg den Gedanken, dass die Wurzel des Unglücklichseins einer Gesellschaft nicht im Level des Wohlstands eines Landes zu finden sei, sondern dass es vor allem die existierenden sozialen Ungleichheiten seien, die zu einer großen Unzufriedenheit in der Gesellschaft führten. Das passt hervorragend zu den ÖDP-Vorstellungen von Wachstumskritik und Gemeinwohlökonomie. Bei einer Umsetzung der ÖDP-Forderung nach einem ‚Weniger ist mehr‘ würde nicht nur die gesellschaftliche Zufriedenheit steigen, sondern auch die natürlichen Ressourcen sowie das Klima geschont.“

Deshalb ruft Manuela Ripa zu einer umfassenden Denk- und Verhaltensänderung auf.

MdEP Manuela Ripa zur Verzögerung der SVolt-Pläne auf dem Linslerfeld

Ripa: „Industriebrachflächen sind für Unternehmensansiedlungen attraktiv“

(Saarbücken/12.09.2022) Der chinesische Batteriehersteller SVolt hat angekündigt, seine Pläne für den Bau einer Fabrik für E-Auto-Batterien auf dem Linslerfeld im saarländischen Überherrn um mehrere Jahre zu verschieben. Der Beginn der Batterieproduktion ist nun für 2027/2028 anvisiert. Bislang ging SVolt von einem Produktionsbeginn bereits im Jahr 2023 aus. Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), die überdies die einzige saarländische Europaabgeordnete ist, bewertet diese Verschiebung positiv. „Das Linslerfeld ist ein Trinkwasserschutzgebiet und grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Warndt. Deshalb war die geplante Ansiedlung auf diesem Areal von Anfang an mehr als fragwürdig. SVolt plant, pro Jahr eine Million Kubikmeter Trinkwasser zu verbrauchen. Dadurch würde sich laut einem Gutachten der Grundwasserspiegel im benachbarten Naturschutzgebiet so weit absenken, dass die Natur massiv Schaden nehmen würde.“

 

Die Europaabgeordnete betont, dass sie nicht gegen den Bau der Batteriefabrik von SVolt im Saarland ist. Jedoch sei ganz klar allen Umweltbedenken Rechnung zu tragen. Denn die Umweltverträglichkeitsprüfung sei nun mal nicht abgeschlossen und würde noch Zeit brauchen. „Ich bin mir bewusst, dass die versprochenen 2.000 Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region durchaus für das Projekt sprechen, gerade nach dem Aus von Ford in Saarlouis. Aber die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger müssen ernst genommen und von SVolt ausgeräumt werden, bevor der Bau beginnen kann. Davon abgesehen ist das Linslerfeld für eine solche Fabrik ungeeignet. Schon jetzt ist das Saarland eines jener Bundesländer, in denen am meisten Fläche versiegelt wird. Es gibt geeignetere Standorte im Saarland, etwa auf einer der zahlreichen Industriebrachflächen.“

Die ÖDP-Politikerin hatte mehrmals an Kundgebungen der Bürgerinitiative „Freunde des Linslerfelds“ teilgenommen und sich mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Überherrn und Umgebung ausgetauscht.

 

Dass ehemalige Industrieflächen durchaus für den Bau einer solchen Batteriefabrik in Frage kommen, beweist SVolt mit der Entscheidung, im brandenburgischen Lauchhammer ab 2025 die Serienproduktion für E-Auto-Batterien zu starten. Der dortige Standort befindet sich auf einem bestehenden Industriegelände, nämlich dem ehemaligen Produktionsstandort des Windradherstellers Vestas. An dieser Entscheidung sieht man, dass Industriebrachflächen für Unternehmensansiedlungen sehr attraktiv sind, da die Genehmigungsverfahren dadurch viel kürzer sind, als wenn unversiegeltes Ackerland wie auf dem Linslerfeld bebaut werden soll. Gerade das Saarland, in dem es viele solcher ehemaligen Industrieflächen gibt, könnte so seine Attraktivität für Unternehmensansiedlungen nochmals deutlich steigern. Das Bauen auf versiegelter Fläche schützt vor allem auch das Klima und hat Vorteile für den Artenschutz sowie die Umwelt insgesamt. Dies ist besonders wichtig, um gegen die Klimakrise anzugehen.

 

Manuela Ripa betont jedoch, dass auch in Brandenburg die Folgekonsequenzen für Umwelt, Verkehrsaufkommen und Lebensqualität genau untersucht werden müssen, bevor SVolt die Produktionsgenehmigung erhält. Zudem handelt es sich um einen der regenärmsten Landstriche Deutschlands. „Nachdem schon beim Bau der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide der Gefahr einer Wasserknappheit von den Behörden kaum Beachtung geschenkt worden ist, hoffe ich, dass man in Lauchhammer klüger in Bezug auf das Wassermanagment einer solchen Fabrik agiert“, so die Europaabgeordnete abschließend.

Grüne jetzt für umstrittenes Freihandelsabkommen

„Sowohl CETA als auch Energiecharta-Vertrag sind Klimakiller!“

(Brüssel/08.07.2022) Nach jahrelangem Einsatz von Umweltverbänden und politischen Parteien wie der ÖDP scheint der Kampf gegen das geplante europäisch-kanadische Freihandelsabkommen CETA leider verloren. Bündnis 90/Die Grünen haben angekündigt, die Ratifizierung nicht länger blockieren zu wollen. Damit ist der Weg frei für ein Abkommen, das unter anderem undemokratische Schiedsgerichte sowie weitreichende Liberalisierungsvorschriften für die öffentliche Daseinsvorsorge implementiert.

Dazu Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei: „CETA steht für einen rückschrittlichen und unfairen Handel. Dieses Abkommen wurde hinter verschlossenen Türen von Konzernlobbyisten an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei entworfen und droht dem Staat und vor allem den Kommunen demokratische Entscheidungen zu entziehen. Die nun angekündigten Nachverhandlungen zum Investitionsschutz in CETA sind eine reine Showveranstaltung, da schon im Vorhinein angekündigt wird, dass der Vertragstext nicht geändert wird. Damit wird in Form von Schiedsgerichten eine Paralleljustiz etabliert, die das Vertrauen in den Rechtsstaat unterhöhlt. Gerade das Argument, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Notwendigkeit erhöht, wirtschaftlich enger mit Demokratien wie Kanada zusammenzuarbeiten, sollte doch eigentlich dagegensprechen, dass mit CETA demokratische Grundprinzipien ausgehebelt werden. Denn der geheimtagende CETA-Ausschuss kann unter Umgehung von Regierungen und Parlamenten das Abkommen grundlegend verändern – auch noch nach der Ratifizierung“.

Die ÖDP-Politikerin befürchtet zudem, dass durch CETA ein Dumping-Wettbewerb in Gang kommt, der den Druck auf die bäuerliche Landwirtschaft erhöht und sich damit zu Lasten ökologischer Standards auswirkt. „EU-Standards für Umweltschutz für Lebensmittelsicherheit werden durch CETA unterlaufen, das europäische Vorsorgeprinzip dadurch leider ausgehebelt. Aber auch für den Klimaschutz ist das CETA-Abkommen ein Desaster. Denn dadurch wird sich zum Beispiel der Handel mit dem kanadischen, äußerst klimaschädlichen Teersandöl massiv erhöhen. Angesichts der derzeitigen Krisen und des Klimawandels ist das Abkommen aus der Zeit gefallen. Wir müssen Entglobalisieren und regionale Kreisläufe stärken, statt genau das Gegenteil zu machen“, so Manuela Ripa.

Die Europaabgeordnete kritisiert auch, dass der Ratifizierungstext nun im Hauruckverfahren durch den Bundestag gepeitscht werden soll. „Offenbar will die Ampelregierung die Ferienzeit nutzen, um das äußerst unpopuläre Freihandelsabkommen möglichst schnell und geräuschlos zu verabschieden. So hat aber die Zivilgesellschaft keine Möglichkeit, den Prozess kritisch zu begleiten. Das zeugt leider von einem schlechten Stil.“

Da das Ratifizierungsgesetz noch vor der parlamentarischen Sommerpause in den Bundestag eingebracht werden soll, ruft die ÖDP-Politikerin die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, gegenüber ihren Bundestagsabgeordneten ihren Unmut über das Ratifizierungsverfahren sowie ihren Protest gegen CETA insgesamt auszudrücken.

Die intransparenten und undemokratischen Schiedsgerichte sind leider auch bei der Energiecharta ein Problem. Deshalb ist es umso bedauerlicher, dass die angestrebte Reform des Vertrags jüngst gescheitert ist. Der Energiecharta-Vertrag stammt aus den 1990er Jahren und hatte als Ziel, nach dem Ende des Kalten Kriegs die Energiesektoren der Staaten Osteuropas in die europäischen und globalen Märkte zu integrieren. Eigentlich wollte man mit der Reform erreichen, dass der Vertrag der notwendigen Energiewende und den Zielen des Pariser Klimaabkommens nicht im Wege steht. Mehr als kosmetische Reformen wurden allerdings nicht beschlossen. Da der Energiecharta-Vertrag somit – auch durch das schädliche Investor-Staat-Streitbeilegungsverfahren – weiterhin für viele weitere Jahre Investitionen in Öl, Gas und Kohle schützt, gleicht er – ähnlich wie CETA wegen der Förderung des Teersandöls – einem Klimakiller.

Dazu Manuela Ripa: „Nicht nur der Klimanotstand, auch der Krieg Russlands gegen die Ukraine haben uns die Notwendigkeit einer raschen Energiewende nochmals deutlich vor Augen geführt. Wir müssen unsere Sucht nach den fossilen Brennstoffen endlich überwinden, sowohl um uns von erpresserischen Autokraten unabhängig zu machen als auch, um das Überleben unseres Planeten zu sichern. Der Energiecharta-Vertrag ist deswegen leider kontraproduktiv“.

Die Europaabgeordnete ruft die Bundesregierung deshalb dazu auf, aus dem Vertrag auszusteigen und dabei möglichst viele weitere Staaten dazu zu bewegen, sich diesem Schritt anzuschließen. Dabei sollte gemeinsamen geprüft werden, wie dies rechtssicher durchgeführt werden kann.

Bilanz „Volksinitiative gegen den Flächenfraß“ – Größeres Bewusstsein für Bodenversiegelung im Saarland geschaffen

Saarbrücken, 17.06.2022 – Am vergangenen Freitag lief die Frist für die „Volksinitiative gegen den Flächenfraß“ (VIF Saar) im Saarland ab. Obwohl letztendlich nicht genügend Unterschriften zusammenkamen, damit sich der Landtag mit dem Thema Bodenversiegelung befassen muss, hat es die Initiative geschafft, das Problem der Flächenversiegelung massiv in den Fokus der saarländischen Öffentlichkeit zu rücken.

 

Seit September 2021 berichtete die „Saarbrücker Zeitung“ mehrfach von der Volksinitiative und ihren Anliegen. Das Problem der zunehmenden Bodenversiegelung im Saarland war auch mehrfach Thema von Beiträgen im Saarländischen Rundfunk.

Auffällig war bei den eingesammelten Unterschriften vor allem die große Unterstützung in den Ortschaften rund um die geplante Batteriefabrik SVolt auf dem Linslerfeld bei Überherrn. „Dies zeigt deutlich, dass viele Saarländerinnen und Saarländer nicht damit einverstanden sind, wenn wertvolle Böden zerstört werden, die so wichtig für die Artenvielfalt und unsere eigenes Wohlergehen sind“, konstatiert die saarländische Europaabgeordnete Manuela Ripa (ÖDP), die die VIF seit ihrer Gründung unterstützt.

 

Allerdings bleibt bei den Organisatorinnen und Organisatoren der Volksinitiative auch ein Gefühl der Ernüchterung über ein antiquiertes Verfahren zur Bürgerbeteiligung zurück. So ist es für die Unterstützung einer Volksinitiative im Saarland notwendig, das entsprechende Formular beidseitig auszudrucken und handschriftlich auszufüllen. Anschließend müssen die Unterschriftenformulare vom Einwohnermeldeamt des Wohnortes validiert werden. Das benötigt sehr viel Zeit, was dann wiederum auch die Frist verkürzt, innerhalb derer die Unterschriften dem Landtag zugeschickt werden können. Die Erfahrungen der VIF Saar, gerade auch angesichts der strengen Corona-Auflagen, zeigen deshalb klar die Notwendigkeit, Volksinitiativen künftig online zu ermöglichen.

 

„Die neue Landtagspräsidentin sagte in ihrer Antrittsrede, man müsse über neue Formen der Bürgerbeteiligung im Saarland nachdenken. Die Digitalisierung von Volksinitiativen wäre eine erste Maßnahme, die Landtagspräsidentin Becker gleich zu Beginn ihrer Amtszeit umsetzen könnte. So könnte Bürgerteilhabe viel unkomplizierter gelebt werden“, unterstreicht Manuela Ripa, deren Partei sich seit Jahren für mehr direkte Demokratie in Deutschland einsetzt.

 

Das Ziel der VIF Saar, die im September ins Leben gerufen wurde, war es, das Problem der Bodenversiegelung im Saarland in den Landtag zu bringen. „Leider setzen sich im Saarland vor allem die Menschen gegen eine Flächenversiegelung ein, die sehr akut und persönlich betroffen sind. Das für uns alle das Thema Flächenversiegelung eines der wichtigsten Themen sein muss, angesichts von Hitzesommern, Hochwasser und ähnlichem, ist den meisten Bürgern nicht ausreichend bewusst.“, so Hana Seuren, Co-Sprecherin der ProBi Saarland.

 

Mit dem Ende der VIF ist der Kampf gegen den Flächenfraß im Saarland noch lange nicht vorbei. Im kommenden Herbst wird die Landesregierung einen neuen Landesentwicklungsplan verabschieden. Dieser wäre die große Gelegenheit, eine nachhaltigere Flächennutzung vorzuschreiben.

Auf europäischer Ebene setzt sich Manuela Ripa ebenfalls gegen Flächenfraß ein. Für ihre Fraktion der Grünen/EFA war sie Schattenberichterstatterin für die Resolution des Europäischen Parlaments zum Bodenschutz, die im April 2021 verabschiedet wurde und ein europäisches Bodenschutz-Gesetz forderte. Als Antwort darauf kündigte die EU-Kommission an, 2023 erstmals eine solche EU-Gesetzgebung vorzuschlagen. Deshalb betont Ripa abschließend: „Ich werde das Thema Flächenversiegelung weiter hochhalten, und zwar auf allen politischen Ebenen. Ein EU-weites Gesetz zum Bodenschutz wäre ein effektives Instrument, um überall in Europa für gesunde Böden zu sorgen“.

Presseerklärung zum Besuch im Bosch-Werk Homburg – Wasserstofftechnologie Made in Saarland

„Für die ökologische Transformation müssen wir technologieoffen denken – Bosch geht im Saarland mit seinen Investitionen in Wasserstofftechnologien mit gutem Beispiel voran“

Homburg, 25.05.2022 – Viele Autozulieferer müssen aufgrund des Wandels hin zu nachhaltigeren Antriebsformen ihre Produktion neu denken. Im Saarland ist das Bosch-Werk in Homburg gerade dabei, seine Produktion schrittweise von Dieseltechnologie für Pkw und Lkw auf Wasserstofftechnologien umzustrukturieren. Gestern besichtigte die saarländische Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Manuela Ripa das Homburger Werk. Vor Ort machte sie sich ein Bild über die Fertigung der Technologien für die Wasserstoffnutzung. Unter den Teilnehmenden der Werksführung fanden sich unter anderem auch die Bundestagsabgeordneten Nadine Schön und Markus Uhl sowie der ehemalige saarländische Minister für Wirtschaft und Arbeit Hanspeter Georgi.

 

Nach der Besichtigung erklärte Ripa: „Das Thema Wasserstoff ist von entscheidender Bedeutung für eine dekarboniserte Wirtschaft. Im Zuge des Ukraine-Kriegs hat die EU-Kommission beschlossen, jetzt noch mehr aufs Tempo zu drücken bei dem Aufbau einer europäischen Wasserstoffinfrastruktur. Das am vergangenen Mittwoch vorgestellte REPowerEU-Maßnahmenpaket sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 10 Mio. Tonnen grüner Wasserstoff in der EU hergestellt und 10 Mio. Tonnen importiert werden sollen. Der heutige Besuch ist daher eine ideale Gelegenheit zu verstehen, wie und mit welchen Mitteln die Theorie in die Praxis umgesetzt werden kann.“

 

Im Bereich Wasserstoff investiert Bosch in den kommenden Jahren insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro und setzt dabei auf drei große Zukunftsmärkte: die mobile Brennstoffzelle, die stationäre Brennstoffzelle und Komponenten für Elektrolyseure, die für die Herstellung von Wasserstoff notwendig sind. Während der Werksführung hatten die Europaabgeordnete und die übrigen Teilnehmenden die Chance, Einblicke in die Prozesse aller drei großen Zukunftsmärkte zu erhalten.

 

„Um den Klimawandel zu meistern und unabhängig von russischer Energie zu werden, müssen wir technologieoffen sein. Ich freue mich, dass das saarländische Bosch-Werk eines der Leitwerke des Konzerns für Wasserstofftechnologien werden soll. Die Herstellung eines Wasserstoffmotors erfordert in etwa so viele Arbeitskräfte, wie für einen Verbrennungsmotor notwendig sind. Neben Elektroautos auch auf Wasserstoff als Zukunftsmobilität zu setzen, sichert deshalb auch langfristig nachhaltige Arbeitsplätze, unter anderem bei uns im Saarland“, so Ripa.

Europaabgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) besuchte „Rhein-Hunsrück Entsorgung”

„Vorbildlich in Nachhaltigkeit und beim Umstieg auf erneuerbare Energien!“

(Kirchberg/25.05.2022) Am Montag besuchte die Europaabgeordnete Manuela Ripa von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) das Kommunalunternehmen „Rhein-Hunsrück Entsorgung“ (RHE) im rheinland-pfälzischen Kirchberg. Das Unternehmen ist eine Einrichtung des Rhein-Hunsrück-Kreises und eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Ripa erschien auf Einladung von Dr. Achim Baumgarten, ÖDP-Verbandsgemeinderatsmitglied in Simmer-Rheinböllen, und wurde dabei von den zahlreich erschienenen Mitgliedern der ÖDP Rheinland-Pfalz und der ÖDP Koblenz-Mittelrheinaus begleitet. Zudem war Volker Bloch, der in diesem Jahr zum neuen Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises gewählt wurde, anwesend. 

Der geschäftsführende Vorstand der RHE, Thomas Lorenz, erläuterte den Politikern wie die „Rhein-Hunsrück Entsorgung“ sich beim den Themen Klimaschutz, Mülltrennung und Bioenergie hervortut und damit insgesamt das Thema Nachhaltigkeit Groß schreibt. So hat die RHE im letzten Jahrzehnt 30 Millionen Euro in die Kreislaufwirtschaft investiert, etwa mit dem Bau von drei Heizwerken mit Nahwärmenetzen an Schulzentren, dem Bau eines Verwaltungsgebäudes als Energiegewinnhaus, sowie dem Bau eines 1,5 MW-Solarkraftwerks auf einer alten Deponie.

Dazu Manuela Ripa: Mit dem seit Juli 2019 verfügbaren Bürgerstrom der Rhein-Hunsrück Energie leistet ‚Rhein-Hunsrück Entsorgung‘ einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in der Region und macht den regional erzeugten Strom ihrer Photovoltaikanlage nahe Kirchberg auf der dortigen Kreismülldeponie für jeden zugänglich. Mit der schrittweisen Entwicklung zum lokalen Versorger für erneuerbare Energien hält die ‚Rhein-Hunsrück Entsorgung‘ die Wertschöpfung in der Region. Damit dient sie auch als Vorbild für andere Regionen in Deutschland, wie man bei der Energiewende Bürgerinnen und Bürger einbindet und mitnimmt.“

Auch bei den Themen Windkraft und Biogas ist das Unternehmen vorbildlich. Mittlerweile drehen 300 Windräder im Landkreis. Daneben nutzt die 2021 fertiggestellte und 19 Millionen Euro teure Bioabfallvergärungsanlage  Bio- und Gartenabfälle der Haushalte, um sie zu vergären und auf diese Weise Biogas und biologischen Flüssigdünger zu gewinnen.

Die Europaabgeordnete weist darauf hin, dass durch den Angriff Russlands auf die Ukraine das Thema Energiewende nochmals eine besondere Dringlichkeit bekommen hat. Wären alle Regionen so fortschrittlich wie der Rhein-Hunsrück-Kreis, wäre man bei diesem Thema schon viel weiter in Deutschland. Dazu die ÖDP-Politikerin: Der Rhein-Hunsrück-Kreis gilt in Sachen Klimaschutz weltweit als Vorzeigeregion und hat bereits im Jahr 2018 für die vielen regional umgesetzten Energieprojekte, den Titel ‚Energiekommune des Jahrzehnts‘ verliehen bekommen. Mit ihren modernen und innovativen Projekten setzt die ‚Rhein-Hunsrück Entsorgung‘ die Konzepte und Regularien der EU schon sehr gut um, etwa indem der biologische Abfall möglichst nicht auf Deponien gekippt, sondern weiterverarbeitet wird zu Biogas und zu Dünger. Unbehandelter Bioabfall auf Deponien ist durch Methanproduktion für drei Prozent der Treibhausgasemissionen der EU verantwortlich, weshalb er dringend reduziert werden muss. Somit geht die  RHE mit gutem Beispiel in Sachen Nachhaltigkeit und bei dem Umstieg auf erneuerbare Energien voran.“

Die Europaabgeordnete zeigte sich nach der Führung über das Gelände von „Rein-Hunsrück Entsorgung“ beeindruckt von den Bestrebungen des Unternehmens im Hinblick auf den Umbau unseres Wirtschaftsmodells auf die Kreislaufwirtschaft. Deshalb vereinbarte Manuela Ripa mit den Verantwortlichen des Unternehmens, dass man weiter in Kontakt bleibe.

Presseerklärung zur Abstimmung des CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM)

„EU-Umweltausschuss legt im Kampf gegen den Klimawandel ein globales Klimaschutzinstrument auf den Tisch“

(Brüssel/17.05.2022) Heute hat der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) über wesentliche Teile des Klimaschutzpaketes der EU („Fit für 55“) abgestimmt. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Vorschlag eines CO2-Grenzausgleichsmechanismus (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM). Diese Klimaschutzmaßnahme soll das Risiko der Verlagerung von CO2-Emissionen (Carbon Leakage) verhindern, die ehrgeizigen Klimaschutzziele der EU unterstützen und im Einklang mit den Welthandelsregeln stehen.

Als Schattenberichterstatterin für CBAM verhandelte die ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa in den vergangenen Monaten federführend für ihre Fraktion der Greens/EFA an dem Gesetzesvorschlag mit den anderen Fraktionen im Europäischen Parlament.

„Mit der heutigen Abstimmung legen wir eine globale Lösung für den Klimawandel vor. Um weltweite Maßstäbe zu setzen, muss die EU Instrumente einsetzen, die einen niedrigen CO2 Gehalt belohnen und hohe Karbonwerte verteuern.“

Manuela Ripa begrüßt, dass das EU-Parlament dem ursprünglichen Kommissionsvorschlag wichtige Ergänzungen beifügen konnte. „Wir haben erreicht, dass der Besteuerungsmechanismus bereits ein Jahr früher in Kraft tritt, nämlich ab 2025. Ab diesem Zeitpunkt wird CBAM schrittweise eingeführt,während die kostenlosen Zertifikate desEU-Emissionshandelssystems (EU-EHS)in den von der CBAM erfassten Sektoren auslaufen.“

Das Parlament befürwortet, dass ab 2025 bis 2027 die freien Zertifikate um 10% verringert werden. Ab 2028 soll dann eine Senkung auf 50% und 2029 auf 25% stattfinden. Manuela Ripa beteuert: „Ab dem Jahre 2030 werden dann keine freien Zertifikate mehr zugeteilt.“ Bis Januar 2030 soll der Anwendungsbereich des CBAM gleich sein mit den Sektoren, die von EU-EHS erfasst werden.

Der Bericht schafft nun zudem die Grundlage für die Errichtung einer CBAM-Behörde, die Betrugs- und Umgehungsversuche streng beobachten und ahnden wird. „Das ist definitiv eine effizientere Alternative zu dem Bestehen von sonst 27 einzelnen nationalen Behörden“, ist Manuela Ripa überzeugt. Dadurch könne auch die Gefahr einer Umgehung (forum shopping) vermieden und gleichzeitig die Effizienz erhöht werden.

„Ebenfalls konnten wir erreichen, dass der Geltungsbereich von CBAM auf weitere Sektoren, wie auf Polymere, Wasserstoff und Ammoniak ausgeweitet wird.“

Darüber hinaus sollen auch indirekte Emissionen von Beginn an mit einbezogen werden, die aus der Erzeugung von Strom entstehen, der bei der Herstellung von Waren eingesetzt wird. „Um unsere Klimaziele zu erreichen, ist es maßgebend, dass CBAM möglichst weit greift und möglichst viele Bereiche abdeckt!“, erklärt Manuela Ripa.

„Um die Klimakrise zu bekämpfen, dürfen wir die am wenigsten entwickelten Länder bei der globalen Dekarboniserung nicht zurückzulassen. Es freut mich daher sehr, dass wir es geschafft haben hineinzuverhandeln, dass diese Länder eine finanzielle Unterstützung zur Umstellung ihrer Industrie bekommen.

Das verbuche ich als großen Gewinn im Kampf für soziale Gerechtigkeit bei der Unterstützung des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel“, erklärt die EU-Abgeordnete.

Der jährlich festgelegte Betrag soll mindestens der Höhe der Einnahmen aus dem Verkauf von CBAM-Zertifikaten entsprechen, damit diese Einnahmen dazu genutzt werden können, die Klimaschutzmaßnahmen vor Ort in den am wenigsten entwickelten Ländern zu finanzieren.

„Nicht zuletzt haben wir uns auch darauf geeinigt, dass die Kommission bei Exporten aus der EU die Entwicklung möglicher Carbon-Leakage-Effekte genau beobachtet, und bei Bedarf Maßnahmen vorschlägt, die mit dem Welthandelsrecht vereinbar sind.

Alles in allem haben wir eine hervorragende Basis für die Umsetzung des European Green Deal gefunden. Wir haben ein Instrument verabschiedet, das die Treibhausgasemissionen global senkt, die Verlagerung von CO2 Emissionen verhindert, unsere Industrie wettbewerbsfähig hält und die Vereinbarkeit mit den Regeln des Welthandels gewährleistet. Nun kommt es auf die Abstimmung im Plenum Anfang Juni an. Ich hoffe sehr, dass die gefundenen Kompromisse nicht verwässert werden.“ 

Zum Hintergrund: „Fit für 55“ enthält eine Reihe von Legislativvorschlägen, die darauf abzielen, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% zu reduzieren. Der CO2-Grenzausgleichsmechanismus ist Teil von „Fit für 55“ wie auch eine zentrale Maßnahme des Europäischen Grünen Deals. CBAM soll das Risiko einer Verlagerung von CO2-Emissionen verringern, indem für Hersteller in Nicht-EU-Ländern ein Anreiz geschaffen wird, ihre Herstellungsverfahren umweltfreundlicher zu gestalten. Das CBAM ergänzt das EU-EHS. Es beruht ebenfalls auf einem System von Zertifikaten für C02-Emissionen, welche bei der Herstellung von Produkten entstanden sind, die anschließend in die EU eingeführt werden, d.h. EU-Importeure kaufen Zertifikate, die dem CO2-Preis entsprechen, der gezahlt worden wäre, wenn die Waren nach den EU-Regeln für die Bepreisung von CO2-Emissionen hergestellt worden wären. Ein höherer CO2-Gehalt führt zu einer höheren Besteuerung, ein niedriger zu einer Befreiung von Steuern. 

Presseerklärung zum Abschluss der Konferenz zur Zukunft Europas

„Die Empfehlungen der Zukunftskonferenz in die Tat umsetzen“

(Brüssel/06.05.2022) Am 09. Mai findet im Europäischen Parlament in Straßburg die politische Abschlussveranstaltung zu den Ergebnissen der Konferenz zur Zukunft Europas statt. Es ist kein Zufall, dass die EU für die Abschlusszeremonie den Europatag, der den Jahrestag der Schuman-Erklärung markiert und für Frieden und Einheit in Europa steht, ausgewählt hat.

„Die vergangenen zwölf Monate waren und sind von Gesundheitsbedrohungen durch die Pandemie und geopolitischen Krisen geprägt. Krisen erfordern gemeinsame europäische Lösungen. Das Vertrauen der Bürger ist daher wichtiger denn je und wir müssen ihnen zuhören“, sagt Manuela Ripa, Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), und fährt fort: „Daher begrüße ich das Format der Konferenz zur Zukunft Europas sehr, das die Bürger mehr an Europa teilhaben lassen will.

„Im nächsten Schritt müssen die EU-Institutionen aber nun beweisen, dass sie die Forderungen der Bürger*innen nach institutionellen Reformen auch ernst nehmen. Schaffen wir dies nicht, müssen wir uns nicht wundern, wenn der Frust der Bürger*innen über die EU weiter zunimmt“, erklärt Ripa.  „Wir brauchen mehr Lust auf Europa statt Frust über Europa! Nur durch eine echte Reform der Verträge kann die EU jetzt vorankommen.“

„Die ausgearbeiteten Vorschläge der Zukunftskonferenz haben ergeben, dass die EU bei der Bekämpfung des Klimawandels, beim Schutz der biologischen Vielfalt, bei der unabhängigen Energieversorgung sowie bei der nachhaltigen und sicheren Lebensmittelproduktion eine Führungsrolle übernehmen sollte. Und nicht zuletzt sollte unsere Union auch ein Vorbild für eine echte Demokratie sein, und zwar u.a. durch ein Initiativrecht für das Parlament und die Abschaffung des Grundsatzes der Einstimmigkeit im Rat“, bekräftigt Ripa.

Es freut Ripa, dass das Europäische Parlament in einer Abstimmung vergangene Woche offiziell anerkannt hat, dass die im Rahmen der Konferenz festgehaltenen Vorschläge eine Änderung der EU-Verträge erfordern: „Ich habe deshalb zusammen mit der Mehrheit meiner Kolleg*innen dafür gestimmt, dass ein europäischer Verfassungskonvent einberufen wird.“

In den vergangenen Monaten haben 800 zufällig ausgewählte europäische Bürger*innen EU-Mitgliedsstaaten, Europaabgeordneten und Repräsentant*innen der Kommission darüber beraten, wie man die EU reformieren kann, für welche Politikbereiche diese in Zukunft zuständig sein soll und wie die Institutionen in Zukunft bürgernäher werden können.

„Mit der Zukunftskonferenz kann partizipative Demokratie gelebt werden. Genau dafür setzt sichmeine Partei, die ÖDP ein. Eine unserer zentralen Forderungen ist es,  dass sich der Bürgerwille auch endlich im Entscheidungsprozess wiederfindet, also mehr direkte Demokratie stattfindet. Wir brauchen mehr solcher Konferenzen“, erklärt Ripa.

Zu vielen Vorschlägen, die ihm Rahmen der Konferenz entstanden sind, hat die ÖDP bereits in der Vergangenheit konkrete Maßnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung vorgelegt, wie den vermehrten Einsatz ökologischer Anbaumethoden in der Landwirtschaft, die Umstellung auf eine stärker pflanzenbasierte Ernährung zur Sicherung einer nachhaltigen Ernährung sowie die Festlegung strengerer Standards für Produkte zur Stärkung einer schadstofffreien und ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft.

Zum Hintergrund: Die Konferenz zur Zukunft Europas ist eine Initiative europäischer Institutionen, die darauf abzielte, mit den Bürger*innen Europas in Kontakt zu treten und ihnen gleichzeitig die Gelegenheit zu bieten, ihre eigenen Vorstellungen über die Zukunft der Europäischen Union zum Ausdruck zu bringen. Der Prozess, an dem zufällig ausgewählte Bürger, Abgeordnete, Vertreter des EU-Rates und der EU-Kommission sowie die Mitgliedstaaten beteiligt waren, lief über ein gesamtes Jahr und kommt heute nun zu seinem Abschluss.

Knapp fünfzig Vorschläge und über dreihundert Maßnahmen zu neun Themen, darunter Klimawandel, Gesundheit, Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit, Demokratie, digitale Transformation, Bildung und Migration wurden zur Verbesserung Europas eingereicht. In den Vorschlägen finden sich konkrete Forderungen, wie etwa nach der Bekämpfung des Klimawandels, nach mehr Autonomie im Bereich der Energieerzeugung und -versorgung, nach Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, der Landschaft und Meere sowie nach der sicereren und erschwinglichen Produktion von Lebensmitteln unter Beachtung von Nachhaltigkeit und Umwelt. 

Die konkreten Vorschläge und Maßnahmen, die durch die Konferenz zur Zukunft Europas zustande gekommen sind, können unter diesem Link eingesehen werden: https://politi.co/3MdhPYx

 

Europaparlament beschließt neues Wahlrecht

MdEP Manuela Ripa (ÖDP): „Prozenthürde undemokratisch und verfassungswidrig“

(Straßburg/03.05.2022) Heute hat das Europäische Parlament eine Reform des EU-Wahlsystems vorgelegt. Dabei stimmte eine Mehrheit von 406 Europaabgeordneten auch für die Einführung einer Sperrklausel, die verhindert, dass Kleinstparteien in das Europaparlament einziehen. Dies betrifft insbesondere Deutschland, wo eine 3,5%-Hürde gelten soll. Dem Beschluss ist ein politischer Kuhhandel vorausgegangen. Damit die deutschen Konservativen von CDU und CSU einer Quotenregelung und transnationalen Wahllisten zustimmen, haben sie als Gegenleistung die Einführung einer Sperrklausel verlangt und bekommen. Die ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa stimmte deshalb heute gegen die Wahlrechtsreform. „Wir brauchen keine künstliche Ausgrenzung von Wählerinnen und Wählern durch Prozenthürden.Demokratie bedeutet Partizipation, stabile Demokratie bedeutet Partizipation aller. Deshalb erfüllen die Abgeordneten der kleineren Parteien mit ihrer parlamentarischen Tätigkeit einen wichtigen Auftrag, und das sollte auch in Zukunft so bleiben!“, unterstreicht Ripa.In Deutschland hatte das Bundesverfassungsgericht 2011 und 2014 geurteilt, dass eine Prozenthürde bei Europawahlen verfassungswidrig ist. Die vorliegende Prozenthürde im Wahlrecht ist deshalb ein schwerwiegender Eingriff in die Grundsätze der Wahlrechts- und der Chancengleichheit und nicht zu rechtfertigen“, hebt Ripa hervor.

Die heute verabschiedete Wahlrechtsreform beinhaltet jedoch auch einige positive Punkte. So sollen zusätzlich zu den 705 bisherigen Europaabgeordneten weitere 28 Abgeordnete über transnationale Listen gewählt werden. Das bedeutet, dass die europäischen Bürger*innen in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten erstmals dieselben Kandidat*innen wählen können. Die Wähler*innen haben künftig zwei Stimmen: Eine für ihre nationalen Europaabgeordneten und eine für die transnationalen Kandidaten, die in einem unionsweiten Wahlkreis antreten. Die Reform sieht ebenfalls eine Geschlechterquote oder ein Reißverschlussverfahren vor, wonach die Wahllisten abwechselnd mit Frauen und Männern besetzt werden müssen. Manuela Ripa zeigt sich erfreut über diese Neuerungen: „Ich begrüße dies, insbesondere auch die Einführung von transnationalen Listen. Die bislang rein nationale Dimension von EU-Wahlen wird damit aufgebrochen und europäische Themen stärker in den Vordergrund gerückt.“

Die Wahlen zum Europäischen Parlament sollen künftig nach dem Willen der Europaabgeordneten nach einheitlichen Regeln in allen Mitgliedstaaten stattfinden. Auch der Wahltag soll EU-weit auf den 9. Mai fallen. Über die ordnungsgemäße Durchführung der Europawahlen soll in Zukunft eine neue Europäische Wahlbehörde wachen. Damit die Wahlrechtsreform in Kraft tritt, muss nun der EU-Ministerrat zustimmen. Einige EU-Mitgliedsstaaten haben sich jedoch bereits skeptisch bezüglich der Wahlrechtsreform geäußert und eine Zustimmung ist folglich nicht sicher.

Manuela Ripa hofft nun darauf, dass die Wahlrechtsreform letztendlich ohne Sperrklauseln kommt. „Sollte bei der nächsten Europawahl tatsächlich eine Prozenthürde gelten, behält sich die ÖDP - in Abstimmung mit anderen kleinen Parteien - rechtliche Schritte vor“, betont die Abgeordnete abschließend.

Presseerklärung zur Abstimmung über die Verordnung über persistente organische Schadstoffe (POPs)

Manuela Ripa (ÖDP): „Ein richtiger und wichtiger Schritt in Richtung schadstofffreier Materialkreisläufe“

(Straßburg/02.05.2022) Das Europäischen Parlament hat im Zuge der heutigen Abstimmungen mit eindeutiger Mehrheit die Überarbeitung der Verordnung über Abfallgrenzwerte für persistente organische Schadstoffe (kurz POPs) verabschiedet.

„Mit der heutigen Abstimmung haben wir erreicht, ein Zeichen Richtung Rat zu setzen, die Grenzwerte der für das Recycling zugelassenen Schadstoffe deutlich zu reduziert. Nur durch die Festlegung strenger POP-Grenzwerte kann die EU dem Ziel einer schadstofffreien Kreislaufwirtschaft erheblich näher kommen”, sagt Manuela Ripa, Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP).

Die beabsichtigte Herstellung und Verwendung von sogenannten POPs ist in der EU zwar seit langem verboten, aber sie finden sich immer noch im Abfall, in Produkten aus wiederverwertetem Material oder bei der Müllverbrennung unbeabsichtigt erzeugt.

Die Überarbeitung der Verordnung zielt daher darauf ab, ein optimiertes Gleichgewicht zwischen schadstofffreien Materialkreisläufen, der Steigerung von Recycling und Zirkularität sowie der Verringerung der Treibhausgasemissionen sicherzustellen. ”Die Verpflichtungen zur Kreislaufwirtschaft und für eine schadstofffreie Umwelt müssen Hand in Hand gehen”, forderte Manuela Ripa schon vor einiger Zeit als über den Legislativvorschlag noch im Umweltausschuss beraten wurde und führte fort, ”wir müssen zu schadstofffreien Materialkreisläufen übergehen und dürfen POPs nicht durch Recycling wieder in den Kreislauf zurückführen.“ Im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Nahrungsmittelsicherheit (ENVI-Ausschuss) war Ripa in den vergangenen Monaten für ihre Fraktion Grüne/EFA für dieses Thema zuständig.

Laut MdEP Ripa werde eine strengere Handhabung der POP-Grenzwerte zu einer Erhöhung der Innovationen in der Recyclingbranche sowie in der Produktherstellung führen, Produkte gleich ohne diese persistenten organischen Schafstoffe herzustellen. „Die Kreislaufwirtschaft muss sicherstellen, dass Produkte - gerade auch für Kinder - giftfrei sind. Langfristig muss vollständige Entfernung von POPs aus unseren Alltagsprodukten unser oberstes Ziel sein“, so Ripa. Auch gebe die Abstimmung über die gesetzliche Festlegung strengerer POP-Grenzwerte der EU die Chance, eine globale Führungsrolle bei dem Schutz der menschlichen Gesundheit einzunehmen und die Entwicklung einer kontaminationsfreien Kreislaufwirtschaft weiter zu fördern.

Obwohl das Parlament mit seiner heutigen Abstimmung bewiesen hat, dass es den Europaabgeordneten ernst ist mit ihrer Forderung nach deutlich niedrigeren POP-Grenzwerten, fordert die ÖDP-Europaabgeordnete noch mehr Ehrgeiz. „Die Grenzwerte für persistente organische Schadstoffe in Abfällen müssen auf nahezu Null gesenkt werden. Nur so kann wirklich verhindert werden, dass die hochschädlichen Stoffe zurück in den Wirtschaftskreislauf gelangen. Insbesondere unsere Kinder verdienen ein Leben in einer schadstofffreien Umwelt und mit schadstofffreien Produkten. Es wird jetzt auf die Verhandlungen mit dem Rat ankommen.“, erklärt Ripa abschließend. 

Hier der Link zu meiner Rede im Plenum:

www.youtube.com/watch

 

Presseerklärung zur Veranstaltung „Grenzen des Wachstums“ mit Prof. Dr. Christian Berg, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome

„Vorsorgeprinzip neu gedacht: der Staat muss den richtigen Rahmen setzen"

Brüssel, Montag, 02.05.2022: Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Club of Rome-Berichts „Grenzen des Wachstums“, hat die ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa den Vize-Präsidenten der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome, Prof. Dr. Christian Berg, am 26. April zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen. Weit überdurchschnittlich Viele haben an der Online-Veranstaltung teilgenommen und konnten gemeinsam mit Prof. Berg über dieses hochaktuelle Thema diskutieren. 

Unter anderem ging Prof. Berg auf die Frage ein, warum es unserer Gesellschaft noch immer nicht gelungen sei, innerhalb planetarischer Grenzen zu wirtschaften und erörterte die Leitlinien, nach denen wir handeln müssen, um das Prinzip der Nachhaltigkeit endlich in unserer Gesellschaft zu verfestigen. In Prof. Bergs Vortrag kristallisierte sich klar heraus, dass es hierzu einer umfassenden Denk- und Verhaltensveränderung bedarf.

In seinem Vortrag stellte Prof. Dr. Christian Berg unter anderem auch die verschiedenen Ansätze vor, wie man weltweit versucht, die katastrophalen Folgen des Klimawandels abzuwenden. Ein wichtiger Punkt, den er hierbei betonte, war, dass die Wurzel des Unglücklichseins einer Gesellschaft nicht im Level des Wohlstands eines Landes an sich zu finden sei, sondern seien es vor allem die existieren sozialen Ungleichheiten, die zu einer großen Unzufriedenheit in der Gesellschaft führten. In der Politik müsse dies allen Parteien übers gesamte Spektrum klarwerden. Gerade auch die Überbetonung des Leistungsgedankens, der die Menschen miteinander in Wettbewerb und unter großen Druck setze, sei schädlich für die Zufriedenheit der Gesellschaft, befand Prof. Berg. Als Politikerin glaubt auch Frau Ripa, dass im Fällen von politischen Entscheidungen besonders die Förderung des sozialen Zusammenhalts eine prioritäre Rolle spielen müsse.

Daraufhin ging Prof. Berg ausführlich auf das „Verursacherprinzip“ ein. In unserem täglichen Handeln müssen wir Menschen dafür einstehen, wenn wir einem anderen Menschen schaden. Dasselbe Prinzip wenden wir aber bislang nicht für unsere Umwelt an. Dies müsse sich ändern, forderte Prof. Berg, wir müssten unserer Umwelt endlich auch Rechte zugestehen. Wenn wir unserer Umwelt Schaden zufügen, führte Prof. Berg weiter aus, müssten wir auch die Verantwortung dafür übernehmen. Ein gutes Beispiel hierfür sei zum Beispiel die Einführung der CO2-Steuer.

Aus dem Publikum erhielt Prof. Berg viele interessante Fragen und Beiträge.  Unter anderem kam die Frage auf, ob wir Menschen denn überhaupt für die Nachhaltigkeit geschaffen seien oder ob wir nicht damit überfordert seien. Hier lautete Prof. Bergs Fazit, dass der Mensch durchaus damit umgehen könne, nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit zu handeln. Jeder Mensch trage eine Verantwortung - eine Verantwortung, schonend und nachhaltig mit den planetarischen Ressourcen umzugehen. Dennoch müsse ein Mensch in Freiheit leben dürfen, deswegen sei es, so Prof. Berg, die Aufgabe des Staates, den richtigen Rahmen für eine nachhaltige Gesellschaft zu setzen.

Die Europaabgeordnete dankt Prof. Berg für seinen spannenden Vortrag und allen Teilnehmenden für ihr reges Interesse an der Veranstaltung. Die vollständige Veranstaltung kann auf diesem Link nachverfolgt werden: XXX

Zum Hintergrund: Im Jahr 1972 veröffentlichte der Club of Rome seine aufrüttelnde Studie, die sich mit den Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung, der industriellen (Nahrungsmittelmittel-)Produktion und der Umweltverschmutzung auseinandersetzte und fatale Konsequenzen für unsere Gesellschaft vorhersagte. Mit der Aussicht auf eine stark wachsende Weltbevölkerung, käme auch die Aussicht auf eine Erschöpfung unserer planetarischen Ressourcen, dem Ergebnis der Studie zufolge. Zudem zieht die Studie den Schluss, dass der starke Anstieg der Umweltverschmutzung und das Einbrechen der Industrie zu unausweichlichen, weitreichenden Krisen führen würde. Die Studie ist mehrere Male wissenschaftlich validiert worden. 

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