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Persönlicher Kommentar

Vorausschauende Wirtschaftspolitik ist Friedenspolitik

zur aktuellen Ukraine-Thematik

Liebe Ökologinnen und Ökologen,
der russische Einmarsch in die Ukraine hat jede(n) von uns gleichermaßen überrascht und schockiert. Manche von uns haben Kolleg(inn)en oder Bekannte dort, für mich ist es ein Freud mit einer jungen Familie in Lviv, die ich seit Jahren kenne und die dieser Tage um ihr Leben bangen. Wir sind in unseren Gedanken mit ihnen und werden jeden mit offenen Armen hier empfangen, der sich zu uns retten möchte.

Doch wie konnte das passieren? Eine Antwort darauf ist Geld, ist unser Handel mit Gas und Rohstoffen, der Russland erst wieder in die Lage versetzt hat, sich so mächtig zu machen und zu fühlen. Boris Jelzin wäre nirgends einmarschiert, der war selbst froh, gut über den Winter zu kommen und ein paar Rubel für Bioethanol in der Tasche zu haben.
Eins muss klar sein. Wirtschaftspolitik ist immer auch Friedenspolitik. Und wer sich aus kurzfristigem Profit wirtschaftlich mit solchen Regimes einlässt, zahlt später den Preis. Dies gilt nicht nur für Putins Russland. Es gilt auch für andere autoritäre Staaten, die schon seit Jahrzehnten unverhohlen Menschenrechte missachten, ebenso unverhohlen ihre Nachbarn bedrohen und offen die Annexion von in ihren Augen abtrünnigen Provinzen vorbereiten.

Wir müssen akzeptieren, dass die Bequemlichkeit unserer Generation vielleicht der Angst und Schrecken der nächsten sein könnte. Also, runter vom (Erd-)gas, weniger ist dann auch ein mehr an Frieden. Gehen Sie auf die Demonstrationen in Saarbrigge und unterstützen die die Ukraine. Und lassen Sie uns gemeinsam unser Wirtschaften am Gemeinwohl orientieren. Das heißt auch, konsequent den Handel mit Regimes oder deren Firmen zu vermeiden, die sich nicht an demokratische Spielregeln halten. Nur wo Demokratie draufsteht, so wie bei uns, ist auch Demokratie drin. Und hier kann nicht nur die Regierung, hier kann jede(r) Einzelne mit seinem Konsumverhalten was tun. Es ist eben nicht egal ob und wer auf dem Linslerfeld mit dem alten Versprechen von neuen Arbeitsplätzen seine Fabriken baut oder was sich außer dem Ball bei der diesjährigen Fußball-WM noch so dreht. Ich muss leider weiter, hab noch ein paar Ersatz-Akkus aus Ellwangen für mein uralt Mobiltelefon aus Finnland aufzuladen
Und wer’s heute noch philosophisch zum Thema Handel mit schwierigen Partner(inne)n mag, hier ist der philosophische Nachschlag der Woche
https://gedichte.xbib.de/Kopisch_gedicht_191.+Der+gestrichene+Scheffel.htm

 

Autor/in:
Prof. Dr. Claus Jacob
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Wichtiger Hinweis:
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