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Pressemitteilung

Preise runter für einen klimagerechten öffentlichen Nahverkehr

Saar-Ökologen fordern ein Umdenken für einen attraktiven ÖPNV im gesamten Saarland

(Saarbrücken 06.11.2019) Die ÖDP Saar fordert im öffentlichen Nahverkehr eine sofortige Abkehr von allen Preiserhöhungsfantasien und unseriösen Scheinreformen. Die Landesregierung muss für die Verkehrswende bereit sein, die nötigen Gelder für den ÖPNV bereitzustellen, anstatt um jeden Cent zu schachern.

Es müssen tiefgreifende Änderungen vorgenommen werden, die letztendlich die Nachfrage nach dem ÖPNV erhöhen und dadurch einen Teil der Gelder wieder zurück ins System spülen.

So sollten z.B. die Waben abgeschafft werden, weil mit ihnen immer entlang der Ortsgrenzen ungerechte Verteuerungen entstehen. Bei Bussen reicht ein allgemeiner Preis pro Fahrt, bei der Bahn kann er nach Kilometern berechnet werden. Im Schnitt müssen die Preise für Einzelfahrten reduziert werden. Die ÖDP befürwortet eine günstige, saarlandweite Jahreskarte nach dem Vorbild des 365-Euro-Tickets.

Das Modell wirkt sich an vielen Orten positiv aus, weil durch die flächendeckende Nutzbarkeit im Alltag öfter Bus und Bahn infrage kommen als mit klassischen Zeitkarten, die nur bestimmte Waben oder Strecken abdecken. Den Preis kann man anfangs höher wählen und schrittweise senken, um Überlastungen und finanzielle Planungsschwierigkeiten zu vermeiden. So wäre zum Beispiel eine saarlandweite Jahreskarte für 500 Euro ein attraktiveres Angebot als das aktuelle. Zusätzliche Flexibilität lässt sich durch Tages-, Wochen- und Monatskarten zu vergleichbaren Konditionen und billigere Varianten für einzelne Landkreise schaffen. Die vom saarVV geführten, komplizierten Zusatztarife entfallen, weil sie den Verwaltungsaufwand erhöhen und höchstens vereinzelt zu gebrauchen sind.

Viele Orte sind gar nicht angemessen an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Saar-ÖDP fordert daher eine Anbindung aller Wohnorte im 1-Stunden-Takt oder häufiger und mindestens eine pendlergerechte Anbindung an alle Gewerbegebiete. Jüngstes Beispiel: Die Ausdünnung der RB73, die samstags durchschnittlich 31 Personen befördert, ist ein weiterer Schritt in die falsche Richtung, zumal das nach Anschaffung kleinerer Züge eine exzellente Auslastung ist.
Insbesondere für den Berufsverkehr müssen die Linien sinnvoll mit anderen Bussen und der Bahn verzahnt sein. Wo es möglich ist, soll die Taktung von Buslinien auf drei Fahrten pro Stunde erhöht werden, was sie durch kürzere Wartezeiten generell attraktiver macht. Kleinere Busse mit 12 bis 20 Sitzen können benutzt werden, um weniger nachgefragte Verbindungen günstig anzubieten.

Stillgelegte Bahnstrecken müssen reaktiviert werden, damit wir die Chancen der Schiene nutzen können. Schienen sind für autonome Fahrzeuge wesentlich besser geeignet als Straßen und die Stromzufuhr kann über die Oberleitung oder, wenn nicht vorhanden, über Wasserstoff und Batterien laufen.

Mit innovativen Schienenfahrzeugen können in naher Zukunft auch kleinere Personengruppen und Frachtmengen fahrerlos und dadurch kostengünstig transportiert werden.

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